Hautpflege: Welche Produkte Dermatologen nie verwenden würden
Von Maria Zelenko
In Magazinen werben Promis für die neueste Anti-Aging-Creme, auf Instagram empfehlen Blogger (meist ebenfalls gegen Bezahlung) Produkte für strahlende Haut. Doch was verwenden Profis privat – und wovon würden sie abraten? Der KURIER hat bei vier Dermatologen nachgefragt.
Vorsicht auch bei natürlichen Inhaltsstoffen
"Ich würde keine Cremen mit Emulgatoren, Perubalsam oder reizenden Inhaltsstoffen (wie z.B. Sodium, Lanolin, Formaldehyd, Erdölprodukte) im Gesicht auftragen", sagt Hautarzt Babak Adib. "Auch bei natürlichen Mitteln wie Propolis, Kamille und Menthol würde ich zu Vorsicht raten, da sie Kontaktallergien hervorrufen können – wie prinzipiell jedes Kosmetikprodukt. Daher am besten zuerst dünn aufgetragen auf dem Unterarm ausprobieren."
Finger weg von Zahnpasta
"Zahnpasta hilft nicht gegen Pickel", warnt Hajnal Kiprov, Dermatologin und Gründerin der Privatklinik Kiprov. "Menthol hat zwar eine entzündungshemmende Wirkung, aber die Dosierung ist viel zu niedrig. Die enthaltenen Fluoride reizen die Haut zusätzlich. Daher Hände weg!"
Achtung bei Reinigungsbürsten
"Niemals Reinigungsschwämmchen oder Bürstchen verwenden, da sie immer feucht sind und sich dadurch Bakterien, aber vor allem Pilze (die lieben es warm und feucht) draufsetzen können", weiß Hautärztin Barbara Franz. Stattdessen lieber einmal pro Woche ein Mandelkern-Peeling zum Entfernen der abgestorbenen Hautschüppchen verwenden. Außerdem rät die Wienerin vom Einsatz von Weichspüler ab. "Hier kommt es zur unerwünschten Umkehr der Ladungen, was sich negativ auf unsere Haut auswirkt. Der Haut wird Feuchtigkeit entzogen, diese wird trocken und dadurch empfindlich."
Urea nichts für Empfindliche
"Ich bin kein Fan von Urea. Harnstoff ist für meine sensible Haut zu aggressiv. Ich bekomme eine irritative Dermatitis (Anm.: Hautausschlag) davon", sagt Dermatologin Kerstin Ortlechner. "Mein Pflegeprodukt, ohne das ich nicht leben könnte, ist ein Serum mit hochwertigen Antioxidantien. Täglich sind wir Faktoren wie Stress, UV-Licht und Umweltverschmutzung ausgesetzt, die freie Sauerstoffradikale bilden und so das körpereigene Kollagen zerstören, zu vermehrter Faltenbildung führen und die Hautzellen schädigen. Mit den Antioxidantien, die diese freien O2-Radikale binden, kann ich mich zu einem gewissen Maß davor schützen."