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Mehr als nur Strippenzieher: Nico Santos etabliert sich als Künstler

Schlager, Rap, Electro: Nico Santos bedient als Autor und Komponist ein breites Spektrum. Als Solosänger fühlt sich der 27-Jährige, der eigentlich Nico Wellenbrink heißt, mit englischsprachigem Pop am wohlsten. Das zeigt er auch auf seinem zweiten Album, das an diesem Freitag erscheint und seinen Namen trägt.

"In den letzten eineinhalb Jahren habe ich mich als Künstler etablieren können und nicht mehr 'nur' als Songwriter. Darum war es für mich jetzt mal an der Zeit, ein kleines Statement zu setzen und zu zeigen: Das ist mein Werk, das bin ich", sagte Santos der Deutschen Presse-Agentur über den schlichten Albumtitel.

Songschreiber der ganz Großen

In der Tat sind es seit Beginn seiner Karriere vor allem andere Musiker, denen Santos zu großen Hits verhilft, darunter Schlagerkönigin Helene Fischer ("Achterbahn"), Rapper wie Bushido ("Papa"), Sido ("Tausend Tattoos") oder Capital Bra ("Purple Rain"), sowie die Popkollegen Mark Forster ("Wir sind groß") und Lena Meyer-Landrut ("Love"). Das Magazin Laut.de bezeichnete Santos als einen "der erfolgreichsten Strippenzieher in der deutschen Musiklandschaft".

Doch den musikalisch vielseitigen Songwriter und Produzenten, der zum größten Teil auf Mallorca aufwuchs und fließend Spanisch spricht, zieht es mehr und mehr selbst ins Rampenlicht. 2018 bringt er sein Debütalbum "Streets of Gold" mit Solohits wie "Rooftop" und "Safe" raus. In der TV-Show "The Voice of Germany" ist er als Coach zu sehen und landet mit Meyer-Landrut den erfolgreichen Pophit "Better".

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Mit dem Duett eröffnet Santos auch seine Nachfolgeplatte, auf der er musikalisch zunehmend mutiger agiert. Neben gefühlvollen Balladen wie "Low On Love", wo seine kraftvolle Stimme zum Tragen kommt, und typischen Pop-Ohrwürmern ("Killing Me") erinnern einige Songs an den New Wave der 80er Jahre ("Nothing To Lose").

Vom Hinter- in den Vordergrund

"Ich habe bei dem Album ziemlich viele Risiken genommen und einfach das gemacht, worauf ich Bock habe", erzählt der 27-Jährige. In der zweiten Strophe des ebenfalls radiotauglichen "7 Days" wechselt Santos ins Spanische und verändert dabei seine Stimmfarbe. "Die Melodie im Chorus basiert auf einem Schlaflied, das meine Mama mir vorgesungen hat." Im Text geht es allerdings erwachsener zu, Santos besingt einen Urlaubsflirt.

Auch sein Vater Egon Wellenbrink, den viele noch als "Melitta-Mann" aus Werbespots der 90er-Jahre kennen dürften, mischt auf der Platte mit. Der 75-Jährige spielt am Ende des rhythmisch abwechslungsreichen "Changed" ein Saxophon-Solo. Besonders persönlich wird Santos in der Klavierballade "Walk In Your Shoes" über seinen damaligen Jugendfreund Adri, der im Alter von 15 Jahren bei einem Unfall ums Leben kam. "Ich habe daran zwölf Jahre gesessen und jetzt ein Lied gefunden, auf das seine Eltern und Brüder stolz sein können." Neben den elf neuen Songs hat der 27-Jährige drei seiner früheren Hits mit befreundeten Künstlern neu eingesungen, darunter sein spanischer Kollege Alvaro Soler, der auf "Unforgettable" auf Englisch singt.

Pünktlich zur Veröffentlichung des Albums ist Santos derzeit als Teilnehmer der Vox-Musikshow "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" zu sehen. Am kommenden Dienstag (12. Mai) singen Musikerkollegen wie Max Giesinger und Lea ihre Lieblingslieder des Hit-Produzenten, darunter auch "Walk In Your Shoes". Eine ideale Werbeplattform, die Santos nutzen will, um sich bei einem Millionenpublikum weiter als Künstler zu etablieren - und nicht bloß als Strippenzieher im Hintergrund zu stehen.