Kein Geld für Essen: Michael J. Fox ernährte sich aus Mistkübel
Michael J. Fox blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Der preisgekrönte Schauspieler, der als Sohn von Arbeitereltern geboren wurde und als Teenager aus Edmonton, Kanada, in die Traumfabrik nach Kalifornien getrampt war, gelang mit der Filmreihe "Zurück in die Zukunft" der große Durchbruch. Im Interview mit dem Branchenmagazin Variety erinnerte sich der heute 61-Jährige an weniger ruhmreiche Momente auf dem Weg zum Hollywoodstar.
Michael J. Fox: Lebte "buchstäblich im Müllcontainer"
Michael J. Fox gab an, dass es Zeiten in seinem Leben gab, in denen er Schwierigkeiten hatte, über die Runden zu kommen. "Ich lebte am Rande der Gesellschaft. Ich war 18 Jahre alt, ohne Geld, ohne Verbindungen, buchstäblich im Müllcontainer auf der Suche nach Essen", erzählte er.
Fox wurde in Vancouver von seinem Vater William, einem ehemaligen Sergeant der Armee und späteren Polizeidienstleiter, und seiner Mutter Phyllis, einer Lohnbuchhalterin, großgezogen. Bereits in jungen Jahren begann er, an Schulaufführungen teilzunehmen – hauptsächlich, um Mädchen kennenzulernen, wie er jetzt verriet. Bald wurde ihm jedoch klar, dass er "talentierter als viele andere" war. Also brach er die High School ab und zog nach Los Angeles, um sich der Schauspielerei zu widmen.
➤ Lesen Sie hier mehr: Michael J. Fox über sein Leben mit Parkinson: "Ich werde keine 80"
Michael J. Fox über seine Ambitionen, Hollywoodstar zu werden
"Ich wusste, wenn ich jemand werden wollte, konnte ich nicht einfach auf der Veranda meiner Eltern sitzen und denken: 'Junge, wenn ich nur in den Staaten geboren wäre und meine Eltern Geld hätten und nicht von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck leben würden, dann könnte ich etwas aus meinem Leben machen'", sagte er.
1979 erwarb Michael J. Fox eine Green Card und zog in die USA, nach Beverly Hills. Trotz vieler gescheiterter Vorsprechen ließ er sich nicht entmutigen. Für seine erste nennenswerte Rolle besetzte der ambitionierte Schauspieler stundenlang eine Telefonzelle in Hollywood, ehe der Rückruf des Produzenten der TV-Erfolgsserie "Familienbande" kam. Hier spielte er in 180 Folgen Alex Keaton, den konservativen Sohn eines linken Vaters. Die Rolle wurde – zunächst ungeplant – rasch zum Mittelpunkt der Serie.
➤ Lesen Sie hier mehr: Ein Jahr nach Prozess mit Depp: Amber Heard kaum wiederzuerkennen
An Selbstvertrauen mangelte es ihm nie. Tatsächlich erinnert er sich noch daran, wie er am Set der Teenagerkomödie "Midnight Madness" (1980) – sein erster Spielfilm – mit zahlreichen Schauspielern zusammen war und dachte: "Warum funktioniert das bei mir und bei ihnen nicht?"
"Es ist nicht so, dass ich ihnen Unglück oder Pech wünschte – ich wünschte ihnen allen Erfolg der Welt", erklärte er. "Aber ich wusste, dass ich es schaffen würde. Nur Gott weiß warum."
Schauspielkarriere wegen Parkinson beendet
1991 wurde bei Michael J. Fox Parkinson diagnostiziert, als er gerade einmal 29 Jahre alt war. Zu dieser Zeit war er bereits eine Ikone der Popkultur, nachdem er in der "Zurück in die Zukunft"-Reihe sowie in "Das Geheimnis meines Erfolges", "Teen Wolf" und der Sitcom "Familienbande" mitgespielt hatte. Erste Symptome waren während der Dreharbeiten zu dem Film "Auf die harte Tour" aufgetreten. Er überdeckte die Krankheit jahrelang durch gezieltes Schauspiel. Damit, an einer chronischen Erkrankung des Nervensystems zu leiden, wollte sich der Schauspieler lange nicht auseinandersetzen.
"Es ist so eine beschissene Krankheit", so Michael J. Fox. "Ich wollte nicht darüber nachdenken. Ich wollte mich nicht damit befassen. Es passte nicht zu meiner Geschichte."
Ende 2020 erklärte Fox seine Schauspielkarriere für beendet, was er mit den körperlichen Anstrengungen von Dreharbeiten sowie durch Parkinson verursachten Gedächtnisproblemen beim Merken von Texten begründete.