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Reinhold Messner erinnert sich an Tod seines Bruders vor 50 Jahren

Am 27. Juni 1970 wollten Reinhold Messner und sein Bruder Günther (damals 24) zum Gipfel des Nanga Parbat (Achttausender im Westhimalaya) aufsteigen. Für Günther Messner endete dieses Vorhaben allerdings tödlich.

50 Jahre danach erinnerst sich Bergsteigerlegende Reinhold Messner im "Bild"-Interview an den "schlimmsten Tag seines Lebens". So wollte Reinhold Messner eigentlich alleine zum Gipfel gehen und machte sich gegen zwei Uhr nachts auf den Weg. Kurz darauf folgte ihm allerdings Günther nach und wollte ihn einholen. Da dieser bereits Anzeichen der Höhnkrankheit zeigte und Temperaturen von minus 30 Grad herrschten, beschlossen die Brüder den leichteren, ihnen aber unbekannten Abstieg über die Diamir-Seite zu wählen.

„Doch Günther war nicht da. Gar nichts mehr da. Keine Spur, keine Ausrüstung, kein Bruder. Nur Eisbrocken und Schnee. Da war mir klar: Eine Lawine hat ihn erwischt. Ich habe einen Tag und eine Nacht wie ein weidwundes Tier nach ihm gesucht, gebrüllt. Ich bekam keine Antwort. Es war der schlimmste Tag meines Lebens.“

Im Anschluss sah sich Reinhold Messner mit vielen Vorwürfen konfrontiert, er hätte seinen Bruder zurückgelassen. „Erst als wir Günther 2005 dann an der Stelle fanden, wo ich schon immer sagte, dass er liegen könnte, war die Familien-Ehre wieder hergestellt", sagt er heute.

Und dennoch ist für ihn sein Bruder gar nicht wirklich tot. „Für mich ist der Günther nie wirklich gestorben. Ich bin der festen Meinung, dass ein Mensch erst dann tot ist, wenn niemand mehr an ihn denkt."