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Frack-würdige Damenwahl als starkes Statement am Opernball

1980: Riesen-Aufregung um eine Frau, nämlich „Cafe Korb“-Legende Susanne Widl, die es tatsächlich wagte, im Frack auf den Wiener Opernball zu gehen. Sie wolle einen Rollentausch demonstrieren, meinte sie damals, als Emanzipationsakt. „Muss schon sagen, es ist ein harter Kampf“, so Widl vor 40 Jahren. Weitergekämpft hat den aber niemand.

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Bis jetzt, denn Sandra Rutzetschin, die Vertriebsleiterin bei Designer JCH, „traute“ sich heuer auch. Für sie käme ein Kleid sowieso nie in Frage. Ihr Frack: eine Maßanfertigung von Juergen Christian Hoerl (JCH).

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„2020 dürfte das kein Problem mehr sein und es soll ein Zeichen sein, dass ich als lesbische Frau die Freiheit haben sollte, wenn ich den Kleidervorschriften entspreche, auch den Opernball im Frack zu besuchen“, so Rutzetschin.

„Es ist völlig egal, wer und wie du bist und ob du gleichgeschlechtlich liebend bist oder nicht oder transgender. Geh auf den Ball und zieh an, was du willst, solange es den Kleidervorschriften entspricht. Die muss man ja nicht ändern, es ist ja großartig, wenn alle im Kleid oder im Frack hingehen, in der Ausgeh-Uniform sozusagen. Aber ganz egal, ob Mann oder Frau: Jeder sollte tun, wie er will“, meint Hoerl dazu.

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Findet auch das erste rein weibliche Debütantinnenpaar – Iris Klopfer und Sophie Grau. Aber offenbar nicht ahnend, welches Interesse es damit auslöste. „Es ging uns nicht darum, die ersten zu sein, wir hatten einfach Lust, uns zu bewerben, und haben es aus Freude am gemeinsamen Tanzen getan“, so die beiden zum KURIER.

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Und auch die Opernball-Organisatorin Maria Großbauer präsentierte sich um Mitternacht für ihre Saxofon-Einlage im Frack. Sie fühle sich „beim Spielen in Hosen“ einfach wohler, meinte sie dazu.

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Also könnte man ab nun wohl die bisherige Dresscode-Vorschrift – Damen: langes Abendkleid, Herren: Frack – zukünftig streichen.