Paul Ullrich steigt in die Eishockey-Trainerriege in Deutschland auf
Von Peter Karlik
Mit 35 Jahren ist Paul Ullrich ein junger Eishockey-Trainer. Dennoch ist er schon reich an Erfahrung. Nach seinen Engagements bei Villach, Linz, den Capitals und dem russischen KHL-Klub Lok Jaroslawl ist der Villacher jetzt bei Augsburg in der DEL gelandet. Erst als Skills-Coach, seit dem Wochenende als Co-Trainer.
Neben dem Austro-Kanadier Mike Stewart bei Wolfsburg ist Ullrich der einzige österreichische Trainer in der höchsten deutschen Liga. Seine Qualitäten als Skills-Coach haben sich in der Eishockey-Welt herumgesprochen, im Vorjahr war er einer von 16 Vortragenden beim Trainer-Symposium von „The Coaches Site“, wo er über Onetimer-Schüsse referierte.
„Die Spieler, die Verantwortlichen des Klubs und der Staff haben großes Vertrauen in meine Arbeit. Als es in Augsburg zum Trainerwechsel gekommen ist, war ich gerade in meiner Funktion als Skills Coach vor Ort und habe spontan das Teamtraining übernommen und geleitet“, berichtet Ullrich. Vor seinem Wechsel war er ein paar Tage im Monat in Augsburg und leitete Trainings zur Verbesserung der individuellen Fähigkeiten der Spieler – eine Tätigkeit, die bei den Teams bei großen Corona-Ausfällen beliebt ist. Taktisches Training ist derzeit kaum möglich, da bei einigen Teams die halbe Mannschaft in Quarantäne ist.
Guter Start
Das erschwere derzeit auch die Umsetzung der Vorstellungen des neuen Trainerteams um Serge Pelletier, der den Großteil seiner Karriere in der Schweiz verbrachte. Ullrich erklärt: „Wir wollen schnelles, druckvolles und modernes Eishockey spielen.“
Die Regelungen für corona-infizierte Spieler sind streng. Nach einer Infektion dauert es fast zwei Wochen, bis ein Spieler zurückkehren darf. Aber auch die Liga ist strenger. Die DEL hält sich an den internationalen Verband. Solange zehn Spieler plus ein Tormann fit sind, muss gespielt werden. Gegen Straubing hatte Augsburg nur 13 Spieler zu Verfügung. Dennoch wurde 7:4 gewonnen.
Am Mittwoch wird es ungleich schwieriger, wenn der Tabellendritte Mannheim kommt. „Allerdings können wir mittlerweile auch wieder auf den Rückhalt der Fans zurückgreifen. Es dürfen 50 Prozent der Tickets verkauft werden“, sagt Ullrich.
Der Vertrag als Assistant-Coach läuft für Ullrich in Augsburg vorerst bis zum Saisonende. In seinem ursprünglichen Job bei der Polizei wurde er karrenziert.