Sport/Wintersport

ÖSV-Direktor Giger greift durch: Feller nicht mehr im Nationalkader

Anton Giger hatte es während der Saison schon angekündigt, dass unter ihm beim ÖSV ein rauerer Wind wehen würde. Und zwar in allen Bereichen. Nachdem der Salzburger im vergangenen Sommer die Nachfolge von Hans Pum als Sportdirektor angetreten hatte, arbeitete er einen neuen Kriterienkatalog für die Kadereinteilung aus. Die Richtlinien sind nun deutlich strenger. „Du musst in deiner  Disziplin zu den  besten zehn der Welt gehören, dann bist du im Nationalkader“, erklärt Giger.

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Diese Maßnahmen haben nun Auswirkungen auf die aktuelle Kadereinteilung beim Skiverband. Und dabei wird noch einmal deutlich, wie sehr der ÖSV im vergangenen Winter gerade im Alpinbereich hinter den Ansprüchen und Erwartungen hinterher gehinkt ist. Bekanntlich hat Österreich nach drei Jahrzehnten Dominanz erstmals den Nationencup verloren.

13 Damen, 7 Herren

Im neuen Nationalkader scheinen gerade einmal sieben Läufer auf. Lediglich Christian Hirschbühl, Vincent Kriechmayr, Roland Leitinger, Michael Matt, Matthias Mayer, Hannes Reichelt und Marco Schwarz erfüllen die Kriterien. Andere namhafte Athleten wie etwa Manuel Feller oder Max Franz finden sich nur mehr im A-Kader wieder. Wobei man zur Ehrenrettung von Feller sagen muss, dass der Tiroler im letzten Winter durch einen Bandscheibenvorfall gehandicapt war.

Diese Degradierung ist freilich nur ein Formalakt. Selbstverständlich trainieren auch die A-Kader-Athleten weiterhin im Kreise der Sportler aus dem Nationalkader und werden, sofern sie im Training überzeugen, auch im Weltcup im Einsatz sein.

Auffällig ist, dass deutlich mehr Ski-Damen den hohen Ansprüchen genügen. Im Nationalkader von Chefcoach Christian Mitter scheinen 13 Sportlerinnen auf und damit fast doppelt so viele als bei den Herren. Die prominentesten Athletinnen, die nur mehr dem A-Kader angehören, sind Tamara Tippler, Eva-Maria Brem, Mirjam Puchner und Olympia-Medaillengewinnerin Katharina Gallhuber.

Nur drei Adler top

Im Skispringen schafften es lediglich drei Adler in den Nationalkader. Neben Gesamtweltcupsieger Stefan Kraft sind das noch Michael Hayböck und Philipp Aschenwald. Rekordspringer Gregor Schlierenzauer ist nur im A-Kader.