Mikaela Shiffrin nach RTL-Aus: "Werde nicht darüber hinwegkommen"
Ski-Star Mikaela Shiffrin hat nach ihrem frühen Ausfall im Olympia-Riesentorlauf am Montag in Yanqing viele Worte gefunden. "Fünf Tore und dann, wow. Der Tag war vorbei, bevor er überhaupt begonnen hatte", sagte die US-Amerikanerin. Mental sei sie richtig eingestellt gewesen und auch stolz auf die fünf Tore. "Aber es ist eine riesige Enttäuschung. Und da geht es nicht darum, Medaillen zu zählen. Es ist ein Hang, der echt Spaß macht und es sind wirklich gute Bedingungen."
Die zweifache Olympiasiegerin, die in China alle Bewerbe bestreiten will, erklärte, sie wisse eigentlich, wie sie es taktisch angehe, um das Risiko eines Ausfalls zu limitieren. "Bei Olympia auszuscheiden, da werden jetzt viele Fragen gestellt."
Erklärungsversuche gäbe es viele, wie zum Beispiel die lange Covid-Pause. "Man kann vielem die Schuld geben. Aber das Einfachste ist, dass ich ein paar gute Tore gefahren bin und eines falsch. Und ich habe mit der härtesten Konsequenz dafür bezahlt. Ich muss nun nach vorne schauen, denn es kommt noch viel."
Bei Olympia sei nichts garantiert, das gelte auch für die kommenden Rennen. "Ich werde jetzt nicht weinen, das verschwendet nur Energie. Meine besten Chancen sind, den Fokus neu einzustellen und ich fühle, dass ich das tun kann. Mein Skifahren ist gut, auch mein Riesentorlauf. Du weißt einfach nie, was passieren wird."
Was die 26-Jährige sicher wusste, ist, dass sie darüber nicht hinwegkommen werde. "Und ich will auch nicht darüber hinwegkommen. Aber ich muss die Emotionen beiseitelassen, das kostet Kraft. Ich bin nie über etwas hinweggekommen. Ich erinnere mich an die Gefühle, wie weh es tat, als ich vor vier Jahren in Kronplatz im Riesentorlauf und in Lenzerheide im Slalom ausgeschieden bin oder vor fünf Jahren im Slalom von Zagreb."
Slalomtraining am Nachmittag
Solche Erinnerungen helfen ihr, ihre Arbeit fortzusetzen und sich stets zu verbessern. "Ich kann versuchen, dass solche Dinge nicht passieren. Aber manchmal tun sie es trotzdem. Unglücklicherweise heute." Der Schnee würde nichts verzeihen. Es seien andere Bedingungen, als man es sonst im Weltcup habe, aber sie fühle sich wohl. Für den Nachmittag hatte sie nun Slalomtraining eingeplant.