Sport/Wintersport

Wenn im Eishockey der Gegner „unter die Haut“ kommt

Eishockey im Play-off ist eine andere Sportart. Wenn es nur noch ums Gewinnen geht, dann ist vielen jedes Mittel recht. In den Zweikämpfen werden oft auch verbale Argumente eingesetzt. Versteckt vor den Referees auch andere.

Ein potenzielles Opfer haben sich im Viertelfinal-Duell zwischen den Vienna Capitals und Fehervar einige Spieler der Ungarn in Ali Wukovits ausgesucht. „Sie wissen, wie sie uns unter die Haut kommen“, gibt der Wiener Stürmer zu. „Sie haben es wieder probiert, dieses Mal waren wir aber gescheiter“, sagte der 24-Jährige nach dem 6:1 am Freitag im ersten Spiel der Best-of-seven-Serie. Das war vor zwei Wochen noch anders: Im letzten Duell in der Zwischenrunde waren die Ungarn auch im Provozieren erfolgreicher. Die Wiener saßen ständig auf der Strafbank und verloren 1:6.

Im Play-off darf man nicht nur austeilen, sondern muss auch einstecken können. Wenn die Nerven nicht mitspielen und es zu Revanche-Attacken kommt, hat der Gegner meistens leichtes Spiel. Diese Erfahrung machten die Wiener einst öfter, als mit Benoît Gratton ein echter Hitzkopf der Kapitän war.

Nachdem die Wiener am Freitag das Wiedersehen erfolgreich gestalteten, erwartet Wukovits am Sonntag: „Sie sind ein sehr physisches Team. Da müssen wir die Zweikämpfe annehmen.“ Capitals-Coach Dave Cameron freut sich, dass seine Mannschaft die Lehren aus den Undiszipliniertheiten der Zwischenrunde gezogen hat: „Wenn die Spieler es bis jetzt nicht verstanden hätten, dann wäre ich ein schlechter Lehrer oder sie schlechte Schüler.“ 

Beim Villacher SV wurde Verteidiger Josef Hrabal nach einem Check in Kopfhöhe und von hinten in die Bande an Thomas Koch für zwei Spiele gesperrt. Der Tscheche darf sich nach diesem milden Urteil bedanken. Der KAC fährt am Sonntag (17.30 Uhr) mit viel Selbstvertrauen nach dem sicheren 5:1 vom Freitag nach Villach. 

Spannender wird es in Dornbirn. Die Vorarlberger überraschten am Freitag die Salzburger und gewannen mit einer nahezu perfekten Defensiv-Leistung mit 2:0.

Eingefahren

Für Titelfavorit HCB Südtirol wird es eine besonders lange Reise nach Bratislava. Der slowakische Liga-Debütant sorgte mit dem 2:1 am Freitag in Bozen für eine echte Sensation. Vor der Wahl des Viertelfinalgegners hatten die Italiener damit spekuliert, den Play-off-Rhythmus auf heim, heim, auswärts, auswärts zu ändern. Daher wählten die Südtiroler Bratislava. Danach aber lehnten die Liga-Konkurrenten den Wechsel des Rhythmus ab.