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Im Gatsch zu WM-Gold: Triumph von Mountainbike-Jungstar Mitterwallner

Wenn sich Mona Mitterwallner einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann ist sie nur mehr schwer davon abzubringen. Da mag die Mission noch so schwer sein, da können sie einige für ihren Ehrgeiz noch so belächeln – die junge Tirolerin denkt nur in großen Kategorien. "Ich will das erreichen, was noch keine erreicht hat", betont Mitterwallner bei jeder Gelegenheit.

Mit ihren 21 Jahren hat die erfolgsorientierte Sportlerin aus Silz bereits ihre Spuren in der Mountainbike-Geschichte hinterlassen. 2021 wurde Mitterwallner im Alter von 19 Jahren jüngste Weltmeisterin im Marathon, am Sonntag gelang der Tirolerin bei der WM im schottischen Glasgow nun der nächste Sieg über die Langdistanz.

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Es war wieder einmal eine typische Triumphfahrt Marke Mitterwallner. Die 21-Jährige war noch nie für Zurückhaltung oder taktische Spielchen bekannt, die Tirolerin zieht es vor, das Tempo vorzugeben und zu verschärfen, bis die Konkurrenz nicht mehr mit ihr Tritt halten kann. Bei den meisten ihrer Siege distanzierte Mitterwallner die Gegnerinnen um Welten.

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Extremer Ehrgeiz

Beim Marathon-Bewerb in Glasgow über 96 Kilometer und 3.200 Höhenmeter drehte die 21-Jährige zur Halbzeit des Rennens richtig auf und schüttelte die letzten Mitstreiterinnen ab. Im Schlussabschnitt konnte Mitterwallner mit Blickrichtung auf den anstehenden Cross-Country-Bewerb ein wenig leiser treten, nach einer Fahrzeit von mehr als fünf Stunden lag die neue Weltmeisterin im Ziel knapp eine Minute vor der Südafrikanerin Candice Lill.

Wer diese Mona Mitterwallner sieht, der möchte gar nicht glauben, wie viel Energie in diesem zierlichen Körper steckt. Mit einer Größe von nur 1,58 Metern zählt die Österreicherin zu den kleinsten Mountainbikerinnen. Die fehlende Power macht Mitterwallner mit ihrem Trainingseifer und ihrem Ehrgeiz wett. „Ich habe Spaß, wenn ich es richtig mache und nicht so larifari. Ich bin bereit, für den Sport alles zu geben. Bei mir entscheidet alles der Kopf. Und mein Kopf ist bereit, an die Grenzen zu gehen.“

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Langer Atem

Der stundenlange Marathon-Bewerb ist deshalb wie gemacht für die junge Frau mit dem langen Atem. Im Cross-Country-Weltcup, bei dem die Distanzen deutlich geringer sind, verliert die Österreicherin meist in den ersten Runden zu viel Zeit und muss das Feld von hinten aufrollen. Im Marathon, der zum Leidwesen von Mitterwallner noch nicht olympisch ist, kann sie ihre Qualitäten ausspielen.

Der Erfolgslauf der Tirolerin ist umso bemerkenswerter, da Mona Mitterwallner eine Spätstarterin ist. Erst mit 15 Jahren hat sie sich für eine Karriere als Mountainbikerin entschieden. „Ich hab’ vorher Breakdance, Ballett, Eishockey und Volleyball gemacht. Und schon da wollte ich immer die Beste sein“, erzählt Mona Mitterwallner.

Die Ziele gehen der 21-Jährigen nicht aus. Bei der WM in Glasgow wird die Marathon-Weltmeisterin zur Marathon-Frau und startet im Gegensatz zu ihrer erkrankten Landsfrau Laura Stigger auch noch im Cross-Country-Rennen. Dort peilt die Tirolerin die nächste Medaille an. „Ich bin richtig gut drauf und lebe nach dem Motto: Wenn du dir die Ziele zu niedrig setzt, wirst du nie über dich hinauswachsen.“