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US-Open-Veranstalter haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben

Wimbledon ist abgesagt, die French Open von Ende Mai/Anfang Juni auf den Termin 20. September bis 4. Oktober verschoben. Die Australian Open sind als einziges Tennis-Grand-Slam-Turnier des Jahres noch vor der Corona-Krise regulär abgelaufen - mit Österreichs Star Dominic Thiem im Endspiel. Und die US Open im von der Pandemie schwer getroffenen New York? Die Organisatoren kämpfen noch darum.

Im mit vollem Namen Flushing Meadows Corona Park (Flushing und Corona sind zwei Viertel im Bezirk Queens) soll das Hartplatz-Grand-Slam-Turnier erneut stattfinden. Ausgerechnet in Corona gab es übrigens eine Art Epizentrum der Pandemie in den USA, auch ein Mitgrund, warum temporär insgesamt 470 Spitalsbetten im Billie Jean King Tennis Center eingerichtet worden waren. Diese dienten zur Entlastung der überfüllten Spitäler in Queens.

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Charterflüge für Spieler

Doch Gerüchte, wonach bei einer Austragung nach Indian Wells übersiedelt werden könnte, waren offenbar nicht mehr als das. Stacey Allaster, die Geschäftsführerin im mächtigen US-Tennisverband USTA, will eine Standortverlegung nicht bestätigen. "Wir haben noch überhaupt keine Entscheidung getroffen." Sie erwartet, dass die US Open auf dem üblichen Schauplatz und zum üblichen Termin abgehalten werden. Der Hauptbewerb soll am 31. August starten.

"Wir werden weiter zu 150 Prozent darauf fokussiert bleiben, die US Open im Billie Jean King National Tennis Center in New York zu unserem Datum auszutragen", sagte Allaster gegenüber der Associated Press in einem von der New York Times veröffentlichten Artikel. "Das ist alles, woran wir denken, wenn wir aufwachen." Zwischen Mitte und Ende Juni soll eine Ankündigung gemacht werden.

Szenarien für eine Austragung gibt es schon: Charterflüge für Tennisspieler und eine minimierte Entourage aus u.a. Europa und Südamerika, negative Covid-19-Tests vor dem Abflug, zentralisierte Unterkünfte und tägliche Temperaturmessungen sind ebenso Teil der Überlegungen wie wohl keine Zuschauer, weniger Offizielle auf dem Platz und kein Garderobenzugang an Trainingstagen.

Keine Zusammenarbeit

Keine Zuschauer zuzulassen, ist angesichts der enormen Publikumsmassen, die die US Open anziehen, mutig: Inklusive der Qualifikationswoche vor dem Hauptbewerb (also gesamt drei Wochen), strömten 2019 rund 850.000 Fans nach Flushing Meadows.

Hinter den Kulissen gibt es freilich viele Diskussionen, denn die vielen "Köche", sprich Tennis-Organisationen, arbeiten nicht gerade großartig zusammen. So kam auch die einfach angekündigte Verlegung der French Open in den September sowohl für ATP und WTA überraschend. Die vier Grand-Slam-Turniere sind aufgrund ihrer Bedeutung die mit Abstand größten Publikumsmagneten und daher auch sehr mächtig. Die ITF, der internationale Tennisverband, spielt natürlich ebenso eine Rolle.

Auch Wien im Gespräch

Halten die US Open tatsächlich an ihrem Termin vom 31. August bis 13. September fest, so scheint es praktisch unmöglich, dass schon eine Woche später das nächste, kräfteraubende Major auf Sand in Paris in Szene geht. Die Grand-Slam-Turniere dauern jeweils zwei Wochen für die späteren Finalisten. Alle Akteure spielen davor normalerweise einige Wochen auf dem jeweiligen Major-Belag.

Unter den möglichen Anflugsorten nach New York wird übrigens neben Paris, Frankfurt, Buenos Aires und Dubai auch Wien genannt. Von all diesen Flughäfen gäbe es Flugverbindungen mit einer Airline, die Turnierpartner ist. Die Entourage der Spieler müsste drastisch reduziert werden: "Ein Spieler, der mit fünf, sechs, sieben, acht Leuten kommt, das steht nicht im Plan", sagte Allaster. Turniere könnten Physios und Masseure zur Verfügung stellen. Auch eine interessante Frage, wie die Topspieler, deren Physios die Körper ihrer Schützlinge wie ihre Westentasche kennen, auf diese Vorgabe reagieren würden.