"Unmöglich": Formel 1 erteilt dem Russland-Rennen eine Absage
Russland sieht sich nach dem militärischen Einmarsch in der Ukraine mit einer sportlichen Absage nach der anderen konfrontiert. Erst entzog die UEFA St. Petersburg das Finale der Champions League, dann zog die FIS nach und sagte alle weiteren Weltcup-Bewerbe in Russland ab. Und nun ist auch das für Ende September in Sotschi geplante Formel-1-Rennen Geschichte. Das teilte die FIA am Freitag-Nachmittag mit.
Die Entscheidung wurde nach einem Treffen am Donnerstagabend von Formel 1, Motorsport-Weltverband Fia und den Teams getroffen. In die Entscheidung seien alle relevanten Interessengruppen einbezogen gewesen.
"Wir beobachten die Entwicklungen in der Ukraine mit Trauer und Bestürzung und hoffen auf eine rasche und friedliche Lösung der derzeitigen Situation", hieß es weiter. Die Königsklasse des Motorsports hatte zuletzt 2011 aus politischen Gründen auf ein Rennen verzichtet. In Bahrain wurde damals nach politischen Unruhen nicht gefahren, nachdem dort auch Menschen ums Leben gekommen waren.
Kritik von Vettel und Verstappen
Zuvor hatten sich schon Fahrer wie der Deutsche Sebastian Vettel klar gegen ein Rennen in Russland 2022 positioniert. "Meine Meinung ist, dass ich dort nicht hin sollte und ich werde es auch nicht. Ich finde es falsch, in diesem Land zu fahren", hatte der viermalige Weltmeister von Aston Martin am Donnerstag am Rande der Testfahrten in Barcelona gesagt und bekräftigt: "Meine Entscheidung steht schon fest."
Auch Weltmeister Max Verstappen von Red Bull kritisierte das Rennen in Sotschi. "Wir sollten nicht in einem Land fahren, das Krieg führt, aber das gesamte Fahrerlager sollte darüber entscheiden", sagte er.
Seit 2014 wurde in dem Schwarzmeerort Sotschi gefahren, in dem im gleichen Jahr auch die Olympischen Winterspiele stattfanden. Eigentlich sollte dort in diesem Jahr ohnehin zum letzten Mal ein Rennen der Formel 1 stattfinden. Ab 2023 ist der Umzug vor die Tore von St. Petersburg geplant.