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Vertraute Feinde: Wo sich Hamilton und Vettel einig sind

Wer in der neuen Formel 1 ab der Saison 2021 über die Runden kommen will, der muss sparen. Das wird besonders für Lewis Hamilton gelten. Denn obwohl Fahrergehälter von der angekündigten Budgetobergrenze ausgenommen sein werden, werden es künftig auch die Stars der Branche billiger geben müssen. Maximal 40 Millionen Euro dürfen die Rennställe künftig ihrem Fahrerduo überweisen. Das hat Hamilton zuletzt alleine bei Mercedes eingestreift.

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Der Engländer, der am Sonntag (20.10 Uhr MEZ) in Austin seinen sechsten WM-Titel einfahren dürfte (Rang acht genügt dafür), wird es überleben. Hamilton ist längst der wohlhabendste Formel-1-Pilot der Geschichte. Laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes sowie dem Fachmedium Formula Money hat der 34-Jährige im Laufe seiner Karriere rund 450 Millionen Euro verdient und damit auch Michael Schumacher abgehängt.

Will Hamilton mit dem siebenfachen Weltmeister und 91-fachen Grand-Prix-Sieger nicht nur gleichziehen, sondern den Deutschen in allen sportlichen Bestenlisten übertrumpfen, muss er auch in der neuen Epoche der Formel 1 Gas geben. Daran ließ er am Rande des Grand Prix der USA auch keinen Zweifel. „Ich will ein Pionier in dieser neuen Ära sein. Ich genieße, was ich mache.“ Wichtiger Nachsatz: „Ich habe den Gipfel noch nicht erreicht.“

Ganz anders stellt sich die Ausgangslage bei seinem langjährigen Widersacher Sebastian Vettel dar. Wie bei Hamilton läuft auch der Vertrag des Ferrari-Piloten Ende 2020 aus, Feuer und Flamme für die neue Formel 1 ist der 32 Jahre alte Deutsche jedoch noch nicht: „Wir werden nächstes Jahr sicher ein viel besseres Bild von 2021 haben als nur ein paar schöne Fotos irgendwo im Internet.“

Die übernächste Saison könnte nicht nur für die Rennserie eine Zäsur bedeuten, sondern auch für ihre Hauptdarsteller. Hamilton und Vettel haben die Königsklasse zuletzt geprägt und bestimmt. Von zwölf WM-Titeln holten die beiden zehn.

Ungewohnt einig geben sich Hamilton und Vettel seit einigen Monaten im Fahrerlager, obwohl sie privat unterschiedlicher kaum sein könnten. Hamilton lobte Vettels Geradlinigkeit, für den Deutschen steht außer Zweifel, dass er seinem Rivalen zum sechsten Titel gratulieren wird: „Leistung, die erbracht wird, muss man anerkennen. Wenn einem das schwerfällt, ist man ein Depp.“

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Wie verflogen scheinen die Dispute, die sich die beiden Alphatiere noch 2018 geliefert haben. Höhepunkt war die kuriose Karambolage in Baku während einer Safety-Car-Phase.

Die öffentlich zur Schau gestellte Zuneigung kommt nicht von ungefähr. Denn dem Duo erwächst endgültig starke Konkurrenz in den Personen von Ferrari-Hoffnung Charles Leclerc und Max Verstappen im Red Bull.

Spätestens als sich die beiden Jungstars beim Rennen in Spielberg Rad an Rad um den Sieg duellierten, wollten einige darin bereits das Duell der Zukunft erkannt haben.

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Wie Hamilton und Vettel eint das Duo dieselbe Fahr- und Lebensschule. Wie einst die beiden Serienweltmeister stellen nun auch Verstappen und Leclerc Hierarchien und Autoritäten infrage. Als Hamilton den ungestümen Fahrstil von Verstappen in Mexiko kritisierte („Jeder Fahrer ist anders. Einige sind klüger, einige besonders klug und aggressiv und einige gehen dumm damit um“), konterte der Niederländer: „Für mich ist es immer positiv, wenn sie über dich reden. Denn das bedeutet, dass du in ihren Köpfen bist.“ In Vettel sieht Verstappen einen „guten Fahrer, allerdings dachte ich nie, dass er magisch sei“.