Verstappen führt Red-Bull-Doppelsieg an, Ferrari-Fiasko geht weiter
Baku war für Red Bull eine Reise wert. Weltmeister Max Verstappen fuhr für sein Team bereits den fünften Erfolg in Serie ein, Sergio Pérez machte nicht nur den Doppelsieg perfekt, sondern setzte sich auch in der WM-Wertung auf Platz zwei. Ein Debakel setzte es hingegen für Ferrari: Nachdem Carlos Sainz schon früh ausrollte, sah auch Charles Leclerc die Zielflagge nicht. In Führung liegend musste der Monegasse sein Auto wegen eines Motorschadens vorzeitig abstellen. Damit konnte Verstappen seine WM-Führung ausbauen, er führt jetzt 21 Punkte vor Pérez.
"Wir hatten diesmal ein unglaubliches Tempo. Ein bisschen Glück war natürlich dabei, weil Ferrari ausgefallen ist. Aber unser Auto war wirklich gut", fasste der glückliche Sieger zusammen. Der Niederländer zog mit seinem insgesamt 25. Grand-Prix-Sieg auch mit Formel-1-Legende Niki Lauda gleich. Der Weltmeister ist spätestens jetzt wieder voll auf Kurs Richtung Titelverteidigung. Nebenbei hat er auch die Hackordnung im eigenen Team wieder hergestellt. Pérez, der zuletzt mit seinem Sieg in Monaco Anspruch auf mehr angemeldet hatte, war diesmal chancenlos. Obwohl er einen perfekten Start hingelegt und das Feld sogar 15 Runden lang angeführt hatte.
Während die Red-Bull-Boliden ungefährdet Richtung Ziel fuhren, hatte Ferrari seine Garagen und den Kommandostand bereits geräumt. "Es ist sehr, sehr enttäuschend. Ich finde echt nicht die richtigen Worte, um das zu beschreiben", sagte Leclerc mit ernster Miene. Nachdem er Platz eins am Start verloren hatte, holte er sich die Führung auch dank eines Boxenstopps während des Virtual Safety-Cars zurück – bis nach 20 Runden der Motor streikte. In der WM-Wertung hat er als Dritter schon 34 Punkte Rückstand auf Leader Verstappen. Sechs Mal stand Leclerc heuer schon auf der Poleposition – gewonnen hat er "nur" zwei Rennen. Was zurückbleibt, ist Ratlosigkeit: "Wir waren schnell und hatten in der ersten Phase der Saison keine besonders großen Probleme. Jetzt schaut es so aus, als ob wir etwas mehr davon haben, obwohl wir keine massiven Veränderungen vorgenommen haben."
Bei Mercedes blieb George Russell erneut vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton und fuhr zum dritten Mal auf Platz drei. Hamilton wurde Vierter, klagte während des Rennens über Rückenschmerzen und kletterte am Ende wie ein alter Mann aus seinem Auto.