Nach ersten Istanbul-Trainings: "Es ist schlimmer als auf Eis"
Red-Bull-Pilot Max Verstappen hat am Freitag in den Freien Trainings für den Formel-1-Grand-Prix der Türkei in Akfirat den Ton angegeben. Die Rundenzeiten waren allerdings wenig aussagekräftig, weil der enorm rutschige Belag auf der neu asphaltierten Strecke vor den Toren Istanbuls die Piloten vor erhebliche Probleme stellte. Das dürfte am Samstag nicht anders sein, denn am Tag des Qualifyings soll es durchgehend regnen.
Lewis Hamilton, der am Sonntag seinen siebenten WM-Titel fixieren könnte, kam mit 0,850 Sekunden Rückstand auf Rang vier. Der Mercedes-Star hat in der Gesamtwertung derzeit 85 Punkte Vorsprung auf seinen Stallrivalen Valtteri Bottas. Beträgt das Polster nach dem Grand Prix zumindest noch 78 Zähler, ist Hamilton die WM-Krone drei Rennen vor Schluss nicht mehr zu nehmen. Der 35-Jährige würde dann als Rekordweltmeister mit Michael Schumacher gleichziehen.
Gewinnt Bottas, würde Hamilton Rang zwei reichen, sofern sein einzig verbliebener Konkurrent nicht die schnellste Rennrunde fährt. Red Bull könnte allerdings in das Mercedes-interne Stallduell eingreifen. Verstappen war am Freitag in beiden Trainingseinheiten der Schnellste. Am Vormittag mussten sich die Piloten aber erst an die zuletzt 2011 mit einem WM-Lauf befahrene Strecke herantasten. Hamilton lag als 15. gar mehr als fünf Sekunden zurück.
Zwei Jubiläen
Auch in der Nachmittagseinheit gab es mehrere Dreher, die Situation verbesserte sich aber etwas. Die Strecke nahm zusehends Grip auf. Der Asphalt war erst vor wenigen Wochen kurzfristig neu aufgetragen worden, da das Rennen am Bosporus erst aufgrund der Coronavirus-Pandemie in den Kalender gekommen war.
Verstappen lag am Ende vier Zehntelsekunden vor Charles Leclerc im Ferrari. Dahinter folgten Bottas und Hamilton sowie Verstappens Teamkollege Alexander Albon, der am Vormittag Zweiter gewesen war. Für Red Bull war es also ein gelungener Start in das Jubiläumswochenende. Der österreichisch-englische Rennstall bestreitet in der Türkei seinen 300. Grand Prix seit der Übernahme von Jaguar Ende 2004. Für das Schweizer Privatteam Sauber, der mittlerweile unter dem Titelsponsor Alfa Romeo firmiert, ist es sogar bereits das 500. Rennen.