Golfer Sepp Straka: Wo noch nie zuvor ein Österreicher gewesen ist
Es ist ein weiter Weg von Wien-Inzersdorf ins Paradies. Jedenfalls für einen Golfprofi. Sepp Straka ist ihn gegangen. Der 29-Jährige, aufgewachsen in der Heimat seines Wiener Vaters und mit 14 Jahren übersiedelt in das Land seiner US-Mutter, zählt seit Kurzem zu den besten Golfern der PGA-Tour.
Einen „wahr gewordenen Traum“ nannte er die vergangene Saison, die er Ende August als siebentbester Spieler beendet hatte. Die rot-weiß-rote Flagge neben seinem Namen in den Ergebnislisten trägt der Doppelstaatsbürger nicht nur aus Heimatliebe: Als erster österreichische Turniersieger auf der PGA-Tour wurde Straka auch in den USA zu einer mittleren Attraktion mit Alleinstellungsmerkmal.
Eigenwerbung will der Golfer auch in der neuen Spielzeit betreiben. Bei der Zozo Championship, die die US-Tour bis nach Japan führt, werden ab Donnerstag elf Millionen US-Dollar ausgespielt. Straka gilt als Mitfavorit, nachdem er vor zwei Wochen bei seinem Saisondebüt erst im Stechen den Turniersieg verpasst hatte.
Die Hochform spiegelt sich nicht nur auf dem Preisgeldkonto wider, auch in der Weltrangliste geht es steil und stetig bergauf. Das Jahr 2021 hatte er auf Position 214 beendet, aktuell wird er auf Rang 26 geführt.
Schlägt er sich auch in Japan gut, könnte er am Montag wieder für (inter)nationale Schlagzeilen sorgen. Unter den besten zwanzig Golfern fand sich noch nie ein Österreicher. Bernd Wiesberger kratzte als 21. an der Marke.
Da aktuell nur fünf Europäer vor Straka geführt werden, hat er auch exzellente Chancen, in das zwölfköpfige Ryder-Cup-Team der Europäer zu rutschen. Die Qualifikation für den Kontinentalwettstreit mit den USA endet am 27. August 2023. Gespielt wird Ende September in Rom. Die italienische Hauptstadt setzte sich im Wettstreit um die Austragung etwa gegen den GC Fontana durch. Pech für Straka: In dem Resort in Oberwaltersdorf hatte er einst das Golfspielen erlernt.