Warum Kelvin Arase bei der Trikot-Präsentation von Rapid dabei war
Von Alexander Huber
Wer kommt aufs erste Foto? Die Präsentation eines neues Trikots beschäftigt auch die sportliche Leitung. Einen Spieler für die Fans ins Rampenlicht zu rücken, der vielleicht bald nicht mehr das Rapid-Dress trägt, sollte unbedingt vermieden werden.
Deswegen war im Ares Tower hoch über Wien keiner der ganz heißen Verkaufskandidaten dabei. Präsentiert haben das erste Trikot mit Puma als Ausrüster schließlich Christopher Dibon, Max Hofmann, Filip Stojkovic und Kelvin Arase.
Dibon wird – sofern es keine neuerliche Verletzung gibt – der Nachfolger von Dejan Ljubicic als Kapitän.
„Der Dibi ist wieder komplett der Alte und topfit“, meint Hofmann, der als Ersatz für die Schleife bereitstünde. Stojkovic ist ein Führungsspieler und der „Kapitän der Legionäre“.
Internationale Anfragen
Und Kelvin Arase? Für den 22-Jährigen gab es laut KURIER-Recherchen mehrere Anfragen aus dem Ausland, doch Rapid schob vor dem Trainingsstart allen Wechsel-Spekulationen einen Riegel vor. Der Flügel kann gut damit leben: „Ich plane diese Saison mit Rapid. Mein nächster Schritt sollte sein, ein echter Stammspieler zu werden.“
Der Wiener kam zwar auf 34 Saisoneinsätze, aber nur selten über 90 Minuten. Ob Arase den in einem Jahr auslaufenden Vertrag noch einmal verlängern will, lässt der Dauerläufer vorerst offen: „Ich habe natürlich Ziele. Meine Zukunft ist offen.“
Für die Präsentation mit dem Quartett zog Rapid alle Register. Sogar ein Flieger zog über der Donauinsel seine Runden – mit einem riesigen Transparent des Trikots und der Botschaft „Wien ist unsere Stadt“.
Historische Auswahl
Erstmals haben die Gründungsfarben Blau und Rot prominent Platz auf einem Heimdress. Ansonsten dominieren – natürlich – Weiß und Grün. Die Hütteldorfer sind stolz, dass Puma genau jenen grünen Farbton produzieren kann, der im Wappen zu sehen ist – er ist etwas heller und kräftiger als das übliche Grün von Ex-Ausrüster Adidas.
Dass neben den Zugängen (Kevin Wimmer, Marco Grüll und Robert Ljubicic) noch frische Kräfte – auch in Hinblick auf noch anstehende Verkäufe – nötig sind, betonte Trainer Didi Kühbauer: „Wir haben gute Spieler dazubekommen. Aber die drei sind sicher zu wenig.“
Der Schuhwechsel
Zwei Stunden später hörten die Neuen gleich beim Trainingsstart, dass Kühbauer auch bei der ersten „Hösche“ (Fünf gegen zwei um den Ball) der Saison keinen Schlendrian duldet. „Habt’s ihr die Schuh’ verkehrt an?“, fauchte der Trainer.
Als Stojkovic erwiderte, dass er sich erst an das Modell des neuen Ausrüsters gewöhnen müsste, lächelte Kühbauer und sagte: „Stojki, du triffst die Bälle nur mit deinem Knöchel. Wie soll da der Schuh schuld sein?“