Nach Negativserie: Schlusslicht Ried trennt sich von Trainer Heinle
Maximilian Senft hat am Mittwoch das Traineramt bei Bundesligist SV Ried übernommen. Der 33-jährige gebürtige Wiener, bisher als Coach der zweiten Mannschaft der Innviertler tätig, folgt Christian Heinle nach, der nach den jüngsten schlechten Ergebnissen den Hut nehmen musste. Ried ist nach 19 Runden punktegleich mit dem TSV Hartberg Tabellenletzter. Senfts Premiere steigt am Samstag mit dem Heimspiel gegen die Wiener Austria.
Der neue Chefbetreuer leitete bereits am Mittwochnachmittag erstmals das Training der Profis. Auf Senfts Wunsch werde künftig Klub-Urgestein Gerhard Schweitzer das Trainerteam unterstützen, hieß es in einer Aussendung der Rieder. "Es braucht jetzt einen Schulterschluss von allen Menschen, die mit Herzblut bei der SV Ried dabei sind. Wir stehen als Mannschaft in der Verantwortung und werden dieser gerecht werden", wurde der neue Coach in der Mitteilung zitiert.
Klassenerhalt als Ziel
Der Rieder Sportdirektor Thomas Reifeltshammer meinte über die Trainerrochade: "Wir haben die gesamte Entwicklung der Mannschaft in den vergangenen Monaten immer wieder diskutiert und analysiert. Leider konnten wir trotzdem im Frühjahr keine entscheidenden positiven Ergebnisse liefern. Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber wir haben mit dem Klassenerhalt ein großes und für unseren Verein sehr wichtiges Saisonziel."
Rieds Sportvorstand Wolfgang Fiala ergänzte: "Bei Christian Heinle möchten wir uns für seine engagierte Arbeit für die SV Ried aufrichtig bedanken. Maximilian Senft hat mit den Erfolgen bei den Jungen Wikingern eindrucksvoll bewiesen, dass er Ergebnisse liefern und Spieler weiterentwickeln kann. Zudem hat er in England bei Barnsley Erfahrungen im Abstiegskampf gesammelt und diesen erfolgreich gemeistert. Auch die Art und Weise seiner Arbeit hat uns voll davon überzeugt, dass er in der jetzigen Situation der richtige Mann ist."
Senft begann seine Oberhaus-Karriere im Sommer 2018 als Trainer und Videoanalyst bei der Wiener Austria. Ein Jahr später wechselte er als Assistent von Gerhard Struber zum WAC. Nach knapp eineinhalb Jahren ging er mit Struber zu Barnsley und schaffte mit dem Club auf dramatische Art und Weise den Verbleib in der zweiten englischen Liga. Ab Sommer 2020 arbeitete er für zwei Jahre als Pinkafeld-Trainer, im vergangenen Sommer heuerte er bei der zweiten Rieder Mannschaft an. Mit den "Jungen Wikingern" überwinterte Senft in der Regionalliga Mitte auf Platz fünf.
Cup-Sieg als schwacher Trost
Heinle fungierte von November bis Dezember 2021 und seit April 2022 als Cheftrainer der Rieder Profis, die unter seiner Führung in 33 Liga-Partien sechs Siege, zwölf Unentschieden und 15 Niederlagen (Torverhältnis 28:47) einfuhren. In den vergangenen sieben Runden gab es drei Remis und vier Pleiten, der Einzug ins Cup-Semifinale war da nur ein schwacher Trost.
"Im Fußball geht es am Ende des Tages um Resultate, und diese haben wir nicht wie gewünscht geliefert. Es freut mich, dass in meiner Verantwortung einige Spieler zu Bundesliga-Spielern wurden, und auch, dass wir im Cup-Halbfinale stehen. Ich habe immer alles für die SVR gegeben. Ich wünsche der Mannschaft nur das Allerbeste", erklärte Heinle.