Mit Heimvorteil: Salzburg plant die Meisterparty
Weil Rapids Schützenhilfe in Graz ausblieb, reichte Salzburg der 2:1-Sieg gegen die Austria noch nicht, um den Meistertitel schon am Ostersonntag zu fixieren. „Ich hätte den Sack gerne zugezogen“, gab Trainer Matthias Jaissle zu. Doch lange wird es nicht mehr dauern, bis die Korken knallen. Schon am Sonntag können die Salzburger mit einem Sieg gegen die Austria alles klarmachen. Bonus: Sie könnten den neunten Titel in Folge dann gleich im eigenen Stadion mit den Fans feiern. Die Motivation dazu ist laut Jaissle "groß, sehr groß". Auch Noah Okafor grinste voller Vorfreude: "Natürlich ist zu Hause feiern schöner."
Der Meistersekt ist jedenfalls eingekühlt. Die Flaschen bei der Party zu köpfen, sollte für Kapitän Andreas Ulmer kein Problem sein. Er hat mit Salzburg bereits elf Meistertitel gewonnen, die Feierlichkeiten gehören beim 36-Jährigen schon zur Routine. Das 2:1 am Sonntag bei der Austria war sein 250. Sieg im 383. Bundesliga-Spiel.
Rekordkurs
Ulmer hat zweifelsfrei schon viel erlebt in seiner erfolgreichen Karriere. Dennoch ist die aktuelle Saison auch für ihn eine besondere. Der Grund dafür: Er steuert mit seiner Mannschaft auf die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte zu. In einer von der Punkteteilung bereinigten Tabelle hält der Serien-Champion nach 27 Runden bereits bei 70 Punkten. Und ist damit so gut wie bei keinem der acht Titelgewinne zuvor. Die bisherige Bestmarke stammt aus der Saison 2018/’19: Salzburg hatte in der ersten Spielzeit nach der Liga-Reform 68 Zähler nach 27 Runden.
Doch nicht nur was die Punkte-Ausbeute angeht, beweisen Matthias Jaissle und seine Mannschaft ihre Dominanz. Ohne Punkteteilung hätte Salzburg bereits 21 Zähler Vorsprung auf Sturm Graz. Noch überlegener war der Klub nur 2013/’14, als man nach 27 Runden nicht weniger als 27 Punkte vor dem Zweitplatzierten lag. Damals war es der SV Grödig, der die Saison sensationell als Dritter beendete.
Top & Flop
Für eine Meisterfeier am Sonntag in Wals-Siezenheim spricht also einiges. Auch die aktuelle Form von Luka Sucic. Der 19-jährige Kroate mit dem starken linken Fuß nahm in den letzten Wochen so richtig Fahrt auf. Sechs Liga-Treffer hat er in dieser Saison erzielt, alle im Frühjahr und vier davon in den letzten drei Spielen. Es läuft im Frühjahr – und das, obwohl ihn seine Corona-Infektion schwerer getroffen hatte als so manch anderen. "Im Moment läuft es sehr gut bei mir", gab er nach seinem Siegestor gegen die Austria fast schon ein bisschen verlegen zu, wichtig sei jedoch nicht, "wer die Tore erzielt, sondern dass wir am Ende die drei Punkte holen". Den Grund für seine Leistungsexplosion sieht er auch in seiner neuen Rolle. Seit Brenden Aaronson verletzt ist, spielt Sucic auf der Zehn. "Das liegt mir einfach gut."
Genau in die andere Richtung zeigt die Formkurve bei Karim Adeyemi. Von seinen 16 Saisontoren hat der 20-jährige Deutsche 14 im Herbst erzielt. Im Frühjahr läuft er seiner Form hinterher. Kleinere Verletzungen haben ihn gebremst. Ganz kalt dürfte ihn das Wechseltheater um seine Person aber auch nicht lassen. Vielleicht kehrt sein Torriecher ja rechtzeitig zur Meisterfeier wieder zurück.