Minimalisten-Kick: Die Austria holt nur ein 1:1 in St. Pölten
Der Stadionsprecher in St. Pölten versuchte trotz 27 Grad den wenigen Anwesenden einzuheizen, sie auf die Partie gegen die Austria einzustimmen. „An die Wiener haben wir beste Erinnerungen, allerdings vor Zuschauern.“ Der SKN absolvierte das erste von fünf Heim-Geisterspielen, Trainer Robert Ibertsberger hätte sich für sein Debüt im eigenen Stadion wohl ein stimmungsvolleres Ambiente gewünscht.
Austria-Trainer Christian Ilzer dürfte mit dem Sieg über die Admira nicht restlos zufrieden gewesen sein, schickte er doch beim Gastspiel in St. Pölten gleich sieben neue Spieler von Beginn an aufs Feld. Die Rochade war auch dem dichten Programm samt Verletzungsgefahr geschuldet.
Auch die Austria-Vorstände Markus Kraetschmer und Peter Stöger scheuten nicht den kurzem Weg über die Westautobahn nach St. Pölten. Die Kaderplanung ist bei der Austria aufgrund der Corona-Pause etwas ins Stocken geraten. „Man muss abwarten, ab wann Zuschauer wieder zugelassen werden. Erst dann können wir auch wieder Abos anbieten“, überlegt Stöger. Mit Anfang Juli tritt man in konkrete Gespräche mit den Sponsoren ein, die meisten Kontrakte enden demnächst. Erst wenn das Prozedere der neuen Saison und der finanzielle Rahmen abgesteckt sind, lässt sich der Kader vernünftig planen.
Der aktuelle sollte jedenfalls gut genug sein, um in der Qualifikationsgruppe Erster zu bleiben und die Chance auf den Europacup zu wahren. So die Theorie. In der Praxis kamen die Wiener in St. Pölten mit einer mageren Leistung zu einem mageren 1:1.
Zu passiv
Dabei legten die Wiener einen Start nach Maß hin, gingen in der 3. Minute durch einen sehenswerten Freistoß von Sarkaria mit 1:0 in Führung. Es folgte noch eine Chance von Edomwonyi und dann sehr viel Passivität in Violett.
St. Pölten zeigte jedenfalls deutlich mehr Engagement, konnte aber erst spät Kapital daraus schlagen, als Ljubicic eine Unachtsamkeit der Austria-Abwehr zum 1:1 nützte (74.). Letztlich war es ein mehr als verdienter Punkt für die Niederösterreicher. Die Austria wiederum verabsäumte es, den Vorsprung auf Verfolger Altach zu vergrößern. Mehr als ein Remis hätten sich die Veilchen aber wirklich nicht verdient.
Austria-Trainer Christian Ilzer: „Nach der Führung haben wir den Faden und den Zugriff aufs Spiel verloren. Wir spüren alle, dass da mehr möglich ist.“