Sport/Fußball

"Gott ist tot": Die "gequälte Seele" der Legende Maradona

Diego Armando Maradona galt als einer der besten Fußballer der Welt. Mit seiner "Hand Gottes" und spektakulären Dribblings spielte er sich in die Herzen der Fans. Und mehr als einmal hing sein Leben am seidenen Faden.

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Am Mittwoch starb der "Goldjunge", Argentiniens Nationalheld, der Künstler zwischen Genie und Wahnsinn, im Alter von nur 60 Jahren an einem Herzinfarkt. Und nicht nur Millionen Sportfans und Fußballlegenden trauern um den Argentinier. Auch die Medien zollten dem Exzentriker ihren Respekt. 

ITALIEN

  • Gazzetta dello Sport:

"Maradona ist tot: Der Fußball weint um den Größten von allen."

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DEUTSCHLAND

  • Bild:

"Adios, Diego! Maradona in der Hand Gottes. Diego Armando Maradona (60), der größte Fußball-Künstler der Welt, ist tot!"

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  • Frankfurter Allgemeine Zeitung:

"Zwischen Genie und Wahnsinn. Die Fußball-Welt muss sich von einem ihrer größten Spieler verabschieden: Im Alter von nur 60 Jahren ist Diego Armando Maradona gestorben. (...) Weltmeister, Serienmeister, Uefa-Cup-Sieger, Nationaltrainer, Doping-Sünder, gescheiterter TV-Moderator und Kokain-Junkie in Personalunion - eigentlich viel zu viel für ein einziges Leben."

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  • Süddeutsche Zeitung:

"Der Fuß Gottes (...) Der Menschlichste unter den Göttern. Das fehlbare Genie: Nur wenige Menschen haben in ihrer Vita so viele grundverschiedene Kapitel gefüllt wie Diego Armando Maradona. Jahrelang wandelte der Argentinier zwischen Himmel und Hölle."

  • Die Welt:

"Gott ist tot! Diego Maradona war Genie, Wahnsinniger, Süchtiger - und für seine Fans nur 'D10S', 'Gott'. Nun ist er gestorben."

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  • Der Tagesspiegel:

Der Göttliche. Genial, verrückt, tragisch - Diego Maradona war ein Mensch der Widersprüche."

ITALIEN

  • La Repubblica:

"Diego Armando Maradona hatte ein absolutes Talent für zwei Dinge: den Fußball und die Selbstzerstörung. Lange hat er beides gleichzeitig gespielt, dann hörte er mit dem ersten auf und machte das zweite weiter, bis zum erwarteten Schlusspfiff zum Sechzigsten. (...) Die größte Herausforderung Maradonas bestand darin, seine dunkle Seite zu verbergen, (...) sich anzupassen, sich herabzulassen, während er mit den Großen zu Mittag und mit den Unteren zu Abend aß, und jede Nacht durchmachte, in der das Ende hätte rufen können."

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FRANKREICH

  • Liberation:

"Er war ein wahrer Fußballvirtuose: In seinen besten Momenten konnte Diego Maradona uns an den Regeln der Physik, ja an unserem eigenen Tod zweifeln lassen. Seine Dribblings, seine Täuschungsmanöver und seine Slaloms versetzten die Gegenspieler in Angst und Schrecken. Wissenschafter äußerten ernsthaft die Vermutung, dass sein Gravitationszentrum weiter unten als normal lag und der große lateinamerikanische Schriftsteller Eduardo Galeano stellte einmal fest, dass 'Maradona überall auf dem Körper Augen' [hat]. (...) Wenn er Fußball spielte, war er übernatürlich. Wenn er nicht auf dem Feld stand, erwachten all seine menschlichen Schwächen: Drogen, Alkohol, Bulimie, Callgirls und andere Obsessionen siegten zu schnell über sein Talent."

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SPANIEN

  • La Vanguardia:

"Ein Mythos wurde Maradona durch die WM 1986 in Mexiko, wo er mit Argentinien den wichtigsten Pokal mit einem 3:2 im Finale gegen Deutschland errang. Zur Legende machte Maradona jedoch das Spiel gegen England, als er vom Mittelfeld aus mehrere Briten umdribbelte, den Torhüter überwand und ein denkwürdiges Tor schoss, das seine Fans in Ekstase versetzte. Damals lag die schmachvolle Niederlage Argentiniens gegen Großbritannien im Krieg um die Malwinen (Falklandinseln) gerade erst vier Jahre zurück. Es ging dabei auch um Rache."

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GROSSBRITANNIEN

  • The Guardian:

"Maradona war eine perfekte Darstellung der menschlichen Fähigkeit, widersprüchlich zu sein, hässlich und schön zugleich zu vermitteln (...). Ohne Frage begabt und ein Genie nach jeder Definition des Begriffs, entwickelte Maradona eine fast übermenschliche Fähigkeit, mit dem Ball das zu tun, was große Künstler mit einem Pinsel oder Komponisten mit Musik machen."

  • Daily Mail:

"Ein Genie auf dem Platz, ein makelbehaftetes Idol jenseits davon - Diego Maradona stieg aus der Armut der Slums von Buenos Aires auf und wurde einer der Größten aller Zeiten, auch wenn ihn Kontroversen auf Schritt und Tritt verfolgten."

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USA

  • New York Times:

"Maradonas Fuß schien der Ball zu folgen wie ein Haustier. Es hieß, er könne mit einer Orange, was andere nur mit einem Ball zustande brachten. Und er spielte mit einer Art brillanten Tarnung, scheinbar schläfrig über weite Strecken, nur um sich dann in wichtigen Momenten mit faszinierenden Dribblings, verblüffenden Pässen oder unhaltbaren Schüssen zu behaupten."

  • Washington Post:

"Durch Herrn Maradonas Tod hat die Welt einen ihrer talentiertesten Sportler und eine ihrer gequältesten Seelen verloren."