Fußballfest in Wien: Tausende Rapid-Fans feiern wie vor Corona
Ist das noch normal?
Nein, in keiner Weise. Tausende Menschen standen schon lange vor dem Anpfiff um 20.30 Uhr vor dem Stadion und konnten es kaum glauben, dass an diesem Abend wieder Fußball gefeiert wird. So wie einst. Damals, bevor das Virus die Welt lahmlegte.
Die Begeisterung in den Gesichtern machte die Vorfreude auf das Spiel offensichtlich. Ein Spiel, in dem mit 19.500 Zuschauern so viele in Hütteldorf waren, wie seit dem Abschiedsspiel von Andy Marek am 16. Februar 2020 gegen WSG Tirol nicht mehr. Damals kamen 22.800 ins Allianz Stadion.
Jubel über Panenka
Gegen Sparta lud Rapid auch zwei Klub-Legenden ein: Erst wurde Ex-Tormann Jan Novota feierlich begrüßt, danach brandete im gesamten Stadion Jubel auf, als der von seiner schweren Covid-Erkrankung genesene Antonin Panenka den Zuschauern zujubelte. Da freuten sich auch die Prager Fans.
Zum zweiten Mal nach dem Cup-Spiel gegen die Wiener Viktoria machten auch die organisierten Fans wieder Stimmung. Die bis auf den letzten Platz gefüllten Südtribüne, der Block West, erzeugte akustischen Druck, dem der Gästesektor schon rein zahlenmäßig nicht gewachsen sein konnte.
Der Prager Sektor
Ja, richtig: Gästesektor. Obwohl dieser von der UEFA offiziell verboten ist, kamen natürlich in Wien gebürtige Tschechen zu Karten für das Spiel. Damit die Sparta-Fans im Sinne der Sicherheit zusammensitzen können, wurde in Absprache mit dem UEFA-Delegierten der Gästesektor geöffnet.
Von dort brandete nach 140 Sekunden der erste Torjubel auf. Ein Dämpfer? Mitnichten. Jetzt wurde es von Wiener Seite noch lauter.
Als Knasmüllner mit seinem Schupfer ins Kreuzeck zum 1:1 traf (63.), standen hunderte Rapid-Fans oberkörperfrei hinter dem Tor von Prag-Keeper Nita. Jetzt war die Emotion im Spiel, die Rapid zum Erfolg braucht. Und nach Knasmüllners 2:1 (70.) war Covid längst vergessen.