Die ersten beiden Testspiele von Rapid: Mit Raute und ohne Helm
Von Alexander Huber
Nach dem Jubel um die Rückkehr von Yusuf Demir konnte Ferdinand Feldhofer gleich in 180 Spielminuten Erkenntnisse für das Frühjahr gewinnen.
Da nach der Beförderung einiger Amateure derzeit genug fitte Spieler zur Verfügung stehen, hat der Rapid-Trainer gleich zwei Tests gegen Zweitligisten angesetzt. Zuerst ging es im Prater gegen das Spitzenteam Lafnitz, danach gegen Abstiegskandidat Steyr.
Dass das erste Spiel des Jahres 2022 klar 4:0 gewonnen, das zweite aber 2:4 verloren wurde, lag auch an den Aufstellungen: Gegen Lafnitz liefen viele Stammspieler ein, gegen Vorwärts ein dezent verstärktes Rapid-II-Team.
Dennoch wird Feldhofer nicht gefallen haben, dass außer Jungstürmer Bernhard Zimmermann (Doppelpack zum ersten und letzten Tor der Partie) vor allem Defensivschwächen beim 2:4 (1:2) gegen die Steyrer auffielen.
Neues System
Besser lief es davor, ab 15 Uhr. Mit dem neuen System – 4-4-2 mit Raute – und einem erfolgreichen Comeback: Richard Strebinger hatte in Hälfte zwei beim 4:0 gegen Lafnitz zwei starke Paraden.
Außerdem verzichtete der von seinen Schulterproblemen genesene Goalie nach vielen Jahren erstmals bei einem Match-Einsatz auf seinen Schutzhelm.
In Hälfte eins wirkte Paul Gartler souverän wie im Spätherbst, vor ihm hatte die von Emanuel Aiwu stark organisierte Abwehr noch mehr zu tun mit Lafnitz als in Hälfte zwei.
Starke linke Seite
Stark war die linke Seite mit Jonas Auer (ein Tor, ein Assist), davor Robert Ljubicic als halblinker Part in der Raute und vorne Marco Grüll, der als Stürmer öfters auf den Flügel auswich.
Der Teamspieler holte den Elfer zum 1:0 heraus (Dejan Petrovic verwertete) und vollendete nach der Pause gewohnt trocken zum 2:0. Vor Auers 4:0 gelang Taxi Fountas nach Flanke des Linksverteidigers per Kopf ein schönes Tor.
Das mögliche Comeback auf wärmere Temperaturen haben Philipp Schobesberger und (der doch wieder Schmerzen verspürende) Christopher Dibon verschoben: Die Langzeitverletzten mit Hoffnung auf Besserung haben in Absprache mit Feldhofer entschieden, erst im Trainingslager in der Türkei einen Spieleinsatz zu versuchen.
Kurzfristig geschont wurde (neben Martin Moormann) auch Ercan Kara. „Kein Transfer, kein Corona, nur leichte Verkühlungsanzeichen“ heißt es von den Hütteldorfern zum prominentesten Abwesenden.