Sport/Fußball

Beben mit Verzögerung: Rapid trennt sich von Trainer Zoran Barisic

Es war das finale Gezerre bei Rapid, wie auch der KURIER zuletzt berichtete. Nun ist es aber fix: Das 0:1 in Hartberg und die insgesamt enttäuschenden Ergebnisse in der Bundesliga kosten Trainer Zoran Barisic den Job. Mit ihm muss auch Co-Trainer Thomas Hickersberger seinen Posten bei den Wienern räumen.

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Es gab vor der Rückkehr in den Trainingsalltag mehrere Besprechungen. Zoran Barisic wurde im Trainingszentrum im Prater das Ende mitgeteilt, ebenso wie dem langjährigen engsten Mitarbeiter, Thomas Hickersberger.

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"Diese Entscheidung tut sehr weh, aber ich habe sie natürlich zu akzeptieren. Vor nicht allzu langer Zeit war ich selbst zweimal als Geschäftsführer Sport in einer solchen Situation und weiß daher, dass dies niemand gerne macht", äußerte sich Barisic in der Rapid-Aussendung: "Ich bin sicher, dass wir aus unserer Ergebniskrise herausgekommen wären, kenne aber die Mechanismen des Fußballs. Ich hoffe, dass Rapid wieder rasch mehr Siege feiern wird und glaube nach wie vor an jeden Spieler dieser Mannschaft." Zudem dankte er den Klub-Mitarbeitern und Fans.

Hofmanns Versuch 

Steffen Hofmann hatte am Sonntag im KURIER Barisic gestützt und wollte als Geschäftsführer mit der Gesamtverantwortung eigentlich ein Machtwort sprechen. Im Verein sahen aber viele mit dem Sturz aus den Top-6 den Zeitpunkt gekommen, sich vom Trainerteam zu trennen.

Laut KURIER-Informationen sah auch Sportdirektor Markus Katzer den richtigen Zeitpunkt gekommen, um zu reagieren. Hofmann gab schließlich nach. "Das Potential unseres Kaders ist wesentlich größer als bisher ausgeschöpft und nun gilt es, einen für uns bestens geeigneten Cheftrainer, der bei Bedarf auch mit einem Assistenztrainer seiner Wahl verpflichtet wird, zu finden", so Katzer. Und: "Ich kann versichern, dass wir bei der Suche über den vielzitierten Tellerrand blicken werden." Hofmann sei es wichtig gewesen, "unserem Trainer bis zuletzt die volle Rückendeckung zu bieten."

Katzer hatte Vorgespräche mit dem früheren Rose-Assistenten Rene Maric und Ronald Brunmayr geführt. Auch über Markus Schopp (Hartberg) wurde ernsthaft nachgedacht.

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Maric hätte sehr gute Chancen gehabt, steht laut KURIER-Informationen aber vor einem Engagement im Ausland - es wird sich um einen Job bei Bayern München handeln.

Punktefrage 

Barisic argumentierte, dass in nahezu allen messbaren Parametern eine deutliche Steigerung zur Vorsaison gelungen ist. In den meisten Bereichen liegt Rapid in den Top-3, oder sogar auf Rang eins, etwa bei den herausgespielten Torchancen.

Die tatsächliche Tabelle, also die schlechte Punkteausbeute, wurde dem Trainer nun aber zum Verhängnis.

Vorerst übernimmt Stefan Kulovits. Bald soll es einen Nachfolger geben. Brunmayr ist ein Kandidat, die endgültige Entscheidung fehlt noch.  Es gibt laut KURIER-Informationen (nach Maric) noch einen Überraschungskandidaten - wohl aus dem Ausland

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