Sport/Fußball

Britische Sportministerin: "Wir sind am Wendepunkt für Fußball"

Die britische Regierung begrüßt Vorschläge für eine unabhängige Aufsichtsbehörde im englischen Fußball. Das teilte Sportministerin Nadine Dorries am Donnerstag mit. Eine große Umfrage unter Fans sowie Vertretern des englischen Fußballverbands, der Ligen, Trainer- und Spielergewerkschaften war zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Kontrollinstanz im Fußball notwendig sei.

Die Umfrage hatte die Regierung nach dem Ärger um Pläne für eine europäische Super League im April in Auftrag gegeben. Man arbeite mit Hochdruck an einem Aktionsplan, der im Frühling präsentiert werden soll, sagte Dorries. „Wir sind an einem Wendepunkt für den Fußball in diesem Land.“

Der Bericht empfiehlt, dass eine neue Behörde (IREF - independent regulator for English football) für Finanzkontrollen im Fußball sorgt und neue Tests und Voraussetzungen für Inhaber und Direktoren einführt. Der bisherige Test steht in der Kritik, weil er die Übernahme von Newcastle United durch ein Konsortium zuließ, an dem der staatliche Investmentfonds Saudi-Arabiens 80 Prozent hält. Vorsitzender des Fonds ist der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, dem schwere Menschenrechtsverstöße vorgeworfen werden.

Mitspracherecht für Fans

Ein „Schattenvorstand“ soll mit Fans besetzt werden und sie bei wichtigen Entscheidungen miteinbeziehen, etwa bei Änderungen der Vereinsfarben, des Wappens oder des Namens. Anhänger bekämen so die Chance, „das Erbe ihres Vereins zu schützen“, und ein Mitspracherecht darüber, in welchen Wettbewerben ihr Klub spielt.

Weitere Empfehlungen in dem Bericht sind verpflichtende Pläne für Gleichstellung, Diversität und Inklusion, sowie mehr finanzielle Unterstützung für Klubs der unterklassigen Ligen durch die Vereine der Premier League. Dafür wird eine solidarische Transferabgabe vorgeschlagen, die Premier-League-Klubs beim Kauf von Spielern aus dem Ausland oder von anderen Spitzenclubs zahlen sollen.