Sport/Fußball

Altach ist für Miroslav Klose das Karriere-Fundament

Kommt ein Weltstar in eine Kleinstadt ...

Seit knapp vier Wochen heißt der Lebensmittelpunkt von Miroslav Klose nun Altach. So richtig eingelebt hat er sich allerdings in Dornbirn, denn dort hat er den Meldezettel ausgefüllt. Und dennoch wird er auf der Straße nicht erkannt. "In den Zeiten, wo ich weggehe und zurückkomme, sind nicht mehr viele Leute auf der Straße."

Falls er doch jemanden trifft, kann der Deutsche sich auch schon verständigen: Die Sprache verstehe er mittlerweile "zu 72 Prozent", scherzt er – ohne dabei allerdings eine Miene zu verziehen.

Schritt für Schritt

Der heute 44-Jährige war als Stürmer an die großen Bühnen gewöhnt, künftig tritt er in schmächtigeren Arenen als Altach-Trainer auf. Für ihn kein Problem, da man klein anfangen muss, will man einmal ein großer Coach sein. "Es soll ein langer Weg sein als Trainer, dementsprechend muss auch das Fundament groß sein." Die österreichische Liga ist nun die Basis, auf der er später einmal aufstocken möchte.

Ob der Weg nach oben zurück zu den Bayern führen soll? "Natürlich habe ich Träume und Ziele. Natürlich ist es mein Ziel, irgendwann einmal in der (deutschen, Anm.) Bundesliga zu trainieren." Wer den gebürtigen Oberschlesier aber kennt, der weiß, dass er Dinge gerne in Ruhe angeht. "Jeder Schritt, jede Erfahrung muss erarbeitet werden. Dann schauen wir mal, wo mich die nächsten Jahre hinbringen."

Sein Engagement bei Altach bringt ihn jedenfalls von Lustenau bis Wien, wo für die Vorarlberger auch die erste Cup-Runde auf dem Programm steht. So richtig unter Strom steht er vor dem Cup-Duell mit der Elektra aus Wien nicht, wenngleich die Spannung stetig steigt vor dem Saisonbeginn.

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Bodenhaftung

Der SCR Altach stehe für Werte, die sich mit seinen decken, sagt der Weltmeister von 2014. Er spricht von "Dingen, die gemeinschaftlich erarbeitet" werden und von "Bodenständigkeit". Vielleicht ist Letzteres der Grund, warum die Fans keine Salti von Trainer Klose an der Seitenoutlinie sehen werden.

Sattelfest wirkt er – angesprochen auf die Punkteteilung – noch nicht. "Ob das ein Vorteil oder Nachteil ist, wird man erst sehen", meint er vorsichtig. Wo Altach am Saisonende landen soll, möchte er nur in der Kabine sagen, nicht aber vor den österreichischen Journalisten. Er hoffe aber, dass er mit seinem Team offensiven Fußball zeigen kann, immerhin sei er ja selbst Stürmer gewesen. "Ich möchte lange und viel den Ball haben, und ich möchte das Spiel bestimmen."

Und das in einer Liga, die mit ihrem Image kämpft. Das alles lässt Klose aber kalt: "Ich kann nicht so sagen, dass ich sie ernsthaft verfolgt habe. Da waren die italienische, spanische und deutsche Liga für mich doch ein bisschen interessanter." Seit Kurzem beschäftigt er sich mehr damit: "Da wird schon ein ordentlicher Ball gespielt."