2:0 - Rapid steigt gegen Baku nach hartem Kampf auf
Die europäische Top-Quote hält: Rapid ist in 16 von 17 K.-o.-Duellen seit der Einführung der Gruppenphasen 2009 aufgestiegen. Aber so knapp wie gegen Baku war es noch selten. Erst in der Verlängerung wurde der Vizemeister aus Aserbaidschan mit einem 2:0 verabschiedet.
Im Play-off geht es gegen Vaduz. Der Schweizer Zweitligist gewann in Konya gegen den Dritten aus der Türkei völlig überraschend mit 4:2.
Trainer Ferdinand Feldhofer hatte mit der Umstellung auf ein 4-4-2 überrascht: Marco Grüll begann ganz vorne, neben Guido Burgstaller. Rechtsfuß Martin Koscelnik spielte links hinten – und konnte gefallen.
Angetrieben von den lauten 14.200 Fans begann Rapid aggressiv. Nach nur drei Minuten gab es zwei Fouls plus zwei starke Hofmann-Tacklings. Nicht viel länger dauerte es, bis Baku damit begann, bei jeder Gelegenheit Zeit zu schinden.
Starker Start
Der Druck der Grünen war so groß wie noch nie in dieser Saison. Als Goalie Niklas Hedl die erste Chance der Gäste durch Saief nach 37 Minuten vereiteln musste, hatten die Hütteldorfer schon vier Top-Chancen vergeben. Der starke Nicolas Kühn verfehlte nach einem Solo bei der ersten das lange Eck (12.). Max Hofmann köpfelte einen Eckball an die Latte, Nikolas Sattlbergers Abstauber wurde auf der Linie gerettet (27.). Kühn kann es auch mit dem schwächeren rechten Fuß, sein Heber landete auf der Latte (31.). Eine Direktabnahme von Burgstaller ging vorbei (33.).
Als die Hausherren durchschnauften, zeigten die Gäste prompt ihre Offensivqualitäten vom Hinspiel.
In Minute 48 hatte Kühn die nächste Top-Chance, wieder wurde vor der Linie geklärt. Im Konter musste Hedl abermals gegen Saief retten.
Die Joker Yusuf Demir und Roman Kerschbaum sollten es bei ihrem Saisondebüt richten. Der Traumpass zum 1:0 kam allerdings von Kühn. Marco Grüll vollendete per Volley und mithilfe von Goalie Brkic (66.).
Nach einem Hofmann-Fehlpass war das 1:1 ganz nahe, Saeif schoss vorbei (71.). Rapid drückte wieder an, Grüll (78.) und Burgstaller (79.) hatten den Torschrei auf den Lippen.
Ferdy Druijf hatte beim Comeback mit dem ersten Ballkontakt eine Chance – wieder nix (87.). Weil ein Demir-Freistoß drüber ging und die Auswärtstorregel Geschichte ist, folgte die Verlängerung. Diese begann mit einem großartigen Mahmudov-Freistoß – Innenstange.
Die Joker stechen
Rapid mühte sich, Neftci suchte bei jedem Kontakt den Boden, um dort auszuruhen. Nach 106 Minuten scheiterte Burgstaller, es war der 28. Schuss der Wiener.
Das 2:0 war eine Kombination der Joker: Kerschbaum-Ballgewinn, Auer-Flanke und ein Druijf-Kopfball (112.). Macht damit Ferdy den Deckel Druijf? Ja!
Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Eigentlich ein Wahnsinn, dass wird das nicht nach 90 Minuten entschieden haben. Es könnte 6:2 oder 7:3 ausgehen nach 90 Minuten. Ich denke, die Jungs haben sich den Aufstieg verdient. Wir waren über zwei Spiele schon die bessere Mannschaft, wir haben es uns aber wirklich schwer gemacht. Es war ein super Abend, die Jungs haben wirklich gefightet. Ich denke, der Schlüssel war, dass wir immer nach vorne marschiert sind und Gas gegeben haben.“
Ferdy Druijf: „Es war ein sehr schwieriges Spiel, aber wir müssen ganz einfach mehr Tore erzielen. Du willst kein Elfmeterschießen, weil da sind die Chancen 50:50. Es war ein harter, langer Weg, aber es war auch ein richtig gutes Comeback für mich heute.“
Laurentiu Reghecampf (Neftci-Trainer): „Ich verstehe es nicht, wir haben unseren Plan nicht verfolgt und unsere Chancen nicht verwertet. Wenn du so große Chancen vergibst, dann verdienst du es, zu verlieren. Sie hatten nicht die Chancen, die wir hatten. Bei 0:0 waren wir im Eins-gegen-Eins gegen den Tormann, bei 1:0 genauso. Wir haben die Gegentore zu einfach kassiert.“