Influencer-Paar: Community empört sich über dreisten Spendenaufruf
Als Influencer hat man es nicht leicht. Vielen ist das Berufsmodell "Blogger" nach wie vor suspekt – oder gar ein Dorn im Auge. Als neue Berufssparte gilt es die Einflüsterer aus dem Internet jedenfalls anzuerkennen. Dennoch löst die eine oder andere Aktion bei der Netz-Gemeinde Stirnrunzeln aus.
Zum Beispiel jene des Blogger-Pärchens Catalin Onc und Elena Engelhardt. Auf ihrem offiziellen Instagram-Account "another_beautiful_day_official" folgen den beiden aktuell fast 36.000 Menschen. Einen beträchtlichen Teil ihrer Community haben die Influencer kürzlich vergrault.
Spendenaufruf für Reise
Vor rund einer Woche bat das Paar ihre Followerschaft auf Instagram um Spenden für eine Reise nach Afrika. 10.000 erbaten die beiden Deutschen, um ab Mitte Juli mit einem Tandem-Rad dorthin fahren zu können.
Auf dem Fotobloggingdienst kommt das nicht gut an: Viele empören sich über die Crowdfunding-Kampagne.
"Wir brauchen dich!"
"Wir können euch erzählen, wie ihr euren Träumen folgen könnt oder wie wichtig es ist, aus eurer Komfortzone auszusteigen. Wir können euch sagen, wie schön das Reisen ist und welche Vorteile es hat", heißt es in dem Posting. Und weiter: "Aber wir werden es euch zeigen! (…) Wir werden die Schönheit dieses Planeten und seiner Bewohner zeigen, aber auch die Hässlichkeit. Aber wir können das nicht alleine machen. Wir brauchen dich!"
Die gesammelten Spenden will das Paar eigenen Aussagen zufolge für Fahrräder und Ausrüstung, Verpflegung und Unterkunft, Internet und SIM-Karten sowie für Versicherungen und Notfälle verwenden. "Wir brauchen jetzt Geld für die Vorbereitung sowie während unserer Reise", schreiben sie.
Auf diese Zeilen folgte eine doch beträchtliche Welle der Entrüstung. Viele empfinden den Spendenaufruf der Blogger als dreist und unverschämt. Auch als "selbstsüchtig" und "lächerlich" wird die Aktion im Netz kritisiert.
"Geht einfach arbeiten"
"Geht einfach arbeiten und verdient euch euren Urlaub, wie jeder hier von uns", schreibt etwa ein User. "Wir könnten alle 'Influencer' sein, wenn wir andere Leute hätten, die unsere Reisen finanzieren", kommentiert eine andere Nutzerin.
Das Paar hätte zudem den Sinn von Crowdfunding missverstanden: "Crowdfunding wurde nicht für Nichtstuer entwickelt, die zu faul sind, um hart zu arbeiten, um sich die Dinge zu verdienen (…). Es wurde als letzter Ausweg für Menschen in Notsituationen geschaffen, die ein überlebensgroßes Ziel verfolgen und Unterstützung suchen."
Als Reaktion auf die Kritik veröffentlichten die Influencer ein weiteres Posting. Sie könnten einen "verschwenderischen Lebensstil führen (...), wie es die meisten Menschen in den sozialen Medien tun". Sie hätten sich aber "dagegen entschieden".
Im Moment hätten sie nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung, "wir akzeptieren Geld von meiner Mutter und auch Spenden, aber wir verstecken das nicht".