Vizekanzler Strache teilt Seite, die Holocaust leugnet
Von Lisa Wölfl
"Nein, ich lasse mich sicher nicht mundtot machen!" Mit diesem Kommentar versehen teilt Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) einen Beitrag der Website "Zaronews". In dem Beitrag geht es um eine Anzeige des IGGÖ-Präsidenten Ümit Vural, der gegen Strache wegen Verhetzung Anzeige erstattet hatte.
"Zaronews" ist allerdings keine herkömmliche Seite aus dem rechten Spektrum, wie die Plattform "FPÖ Fails" recherchierte. Tatsächlich publiziert die Website Beiträge, in denen der Holocaust als "größte Lüge" und Adolf Hitler als Retter bezeichnet werden.
In einem Artikel ist von der "Holo-Lüge" die Rede. Der Autor, der sich "Robert" nennt, empfiehlt ein Buch und zitiert daraus: "Der Holocaust ist die größte Lüge der Geschichte. [...]", Adolf Hitler sei der einzige Staatsmann gewesen, der die Welt vor der jüdischen Gefahr hätte retten können.
In einem weiteren Text, der ebenfalls von "Robert" stammt, ist von der "jüdischen Weltverschwörung" die Rede.
Die Website bezeichnet sich selbst als "Erfolgreicher Online-PR Service für Unternehmen und Organisationen". Laut Plattform "FPÖ Fails" wurde die Website vom Schweizer Robert Zach gegründet, wobei Redaktionen in Österreich und Deutschland existieren. Zach steht namentlich im Impressum der Website, als Sitz ist Kufstein in Tirol angegeben.
Verbindungen zwischen rechtsextremen Online-Inhalten und der FPÖ fallen nicht zum ersten Mal auf. Erst im März wurde bekannt, dass zwei FPÖ-Abgeordnete Mitglied einer Facebook-Gruppe mit dem Namen "Deutsches Reich" waren, in der ebenfalls antisemitische Inhalte propagiert wurden.
Eine davon war die Freiheitliche Edith Mühlberghuber, Abgeordnete zum Nationalrat. Sie ist auf Facebook mit "Roberto Zaro" befreundet, mutmaßlich ein Pseudonym von "Zaronews"-Betreiber Robert Zach. Dieser wiederum ist ebenfalls mit Karl Detimer befreundet, jenem Facebook-User, der die Gruppe "Deutsches Reich" betreibt.
Mühlberghuber teilte nach Anfrage des KURIER mit, Zaro als Freund entfernt zu haben. Sie kenne den Herren nicht persönlich, wolle "mit sowas jedenfalls überhaupt nichts zu tun haben."
Am Sonntag erklärte Christian Hafenecker in einer Aussendung mit: "Zu dem Zeitpunkt, als dieses Posting gemacht wurde, war keine dementsprechende Aussage auf dieser Homepage ersichtlich. Auch die zuletzt erschienen Artikel waren in keiner Art und Weise bedenklich."
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