Politik/Inland

Setzte sich Strache für Pokercasino-Betreiber ein? Zanoni dementiert Anschuldigungen

Der ehemalige FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat sich laut Berichten von Presse und Standard im Interesse des Pokercasino-Betreibers Peter Zanoni dafür eingesetzt, das Pokerspiel steuerlich wie Sportwetten zu behandeln. Davon hätte nicht nur Zanoni profitiert, auch Strache hätte als Sportminister die Einnahmen für sein Ressort reklamieren können, so die Vorwürfe. „Das ist völliger Schwachsinn. Schon der erste Satz des ,Presse'-Artikels ist gelogen“, sagt Zanoni im KURIER-Gespräch.

Der erste Satz in der Dienstagsausgabe der Presse lautet übrigens: „Alles begann mit einem Treffen auf der Yacht eines gemeinsamen Freundes." Und das stimme so nicht, sagt Zanoni. "Denn ich habe dort mit meiner Frau Urlaub gemacht und mit Strache kein Wort über das Thema verloren. Das schwöre ich. Bei diesen Anschuldigungen unterstellt man mir Hellseher-Qualitäten, die ich übrigens nicht besitze. Woher sollte ich im Sommer 2017 wissen, dass Strache 2018 Sportminister wird?! Da sieht man, wie sehr diese Geschichte zusammengedichtet ist.

Der Freund mit der Yacht ist übrigens Walter Grubmüller, ein langjähriger Bekannter von Zanoni. "Wir treffen uns seit Jahren für drei, vier Tage in Griechenland, um gemeinsam Urlaub zu machen." Dass er Strache immer wieder einmal getroffen habe, bestreitet Zanoni nicht. "Ich habe ihn davor auch schon mehrfach getroffen. Ich treffe mich aber auch mit anderen Politikern, um meine Anliegen vorzutragen", sagt Zanoni. Bei diesen Anliegen geht es um die Unterstützung seiner Interessen als Pokercasino-Betreiber (Concord-Card-Casinos). "Ich werde ja noch um mein Leiberl laufen dürfen", sagt Zanoni. "Wo soll ich denn sonst hingehen, als zu den vom Volk gewählten Politikern?“

Und "Pokerkönig" Peter Zanoni muss seit Jahren um sein Leiberl laufen. In der über 25-jährigen Geschichte seines Unternehmens wurde es schon mehrmals eng. Jetzt steht Zanoni wieder gehörig unter Druck. Denn zu Jahreswechsel sollen in den zwölf Concord Card Casinos, dem Montesino und vielen anderen Kartenräumen die Lichter ausgehen. Damit rechnen zumindest die Finanz. Zanoni will weitermachen.

Ibiza

Dass die Ermittlungen zur Ibiza-Affäre nun Zanonis ehemaliges Umfeld erfasst haben, darüber könne er nur lachen. "Auf der einen Seite soll ich mir ein neues Gesetz von Strache gewünscht, auf der anderen Seite soll ich ihn mit dem Ibiza-Video abgeschossen haben? Also da unterstellt man mir Schizophrenie."

Dass nun mein ein ehemaliger Geschäftspartner M. in den Fokus der Ibiza-Ermittlungen gerückt ist, habe nichts mit ihm zu tun. "Die Anschuldigungen, dass ich damals, das war 2013, zusammen mit M. und Roland Horngacher ein Bordell auf der Triester Straße geplant habe, sind falsch. Denn das hat M. alleine und hinter meinem Rücken gemacht. Als ich dann aus der Zeitung von diesen Bordell-Planungen erfahren habe, habe ich die Partnerschaft mit M. sofort beendet und ihn aus allen Funktionen entlassen", sagt Zanoni.