Politik/Inland

Kurz: Zweite Welle ist "realistisches Szenario"

Dass es in Österreich zu einer zweiten Corona-Welle kommen könnte, hält Bundeskanzler Sebastian Kurz in einem Interview mit der Schweizer Tageszeitung Blick für ein "realistisches Szenario."

"Die Frage ist, ob es gelingt, die Situation unter Kontrolle zu halten, also die Ansteckungen regional einzugrenzen und Infizierte rasch zu isolieren, oder ob es wieder zu einem exponentiellen Anstieg kommt. Dazwischen gibt es sehr viele Graustufen, die einen großen Unterschied machen“, so Kurz. 

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Nun gelte es zu verhindern, dass das Virus sich erneut in der Bevölkerung aus- und verbreite. Entsprechend würden bei der Öffnung des Landes die "Zahlen genau beobachtet“, um zu verhindern, "dass es zu einer zweiten Welle kommt“, so Kurz.

Bislang hätten die Geschäftsöffnungen keine negativen Auswirkungen auf die Zahl der Infizierten. "Die sind nach wie vor unter 100 Neuinfektionen pro Tag.“

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Bei der Öffnung der Geschäfte gelte es für ihn nicht zwischen Gesundheit und Wirtschaft abzuwägen: "Das ist kein Entweder-Oder“.

"Je schlimmer die Krankheit wütet, desto schlechter ist es für die Gesundheit und desto schlechter ist es auch für die Wirtschaft“, so der 33-Jährige. "Umgekehrt ist es für die Gesundheit und für die Wirtschaft gut, wenn die Ansteckungszahlen möglichst niedrig sind. Insofern sehe ich diesen Widerspruch überhaupt nicht."

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"Neuerlicher Shutdown wäre das Schlechteste"

So wichtig es für den Standort Österreich und den Arbeitsmarkt sei, das System wieder möglichst rasch auf Normalbetrieb zu bringen, von der Wirtschaft lasse er sich trotzdem nicht unter Druck setzen. "Ich lasse mich generell nicht von Druck leiten.“

Man müsse vorsichtig bleiben, denn: "Ein neuerlicher Shutdown wäre für die Wirtschaft das Schlechteste. Darum wollen wir das Virus beim Hochfahren unter Kontrolle halten.“

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Schweizer Urlauber

Gefragt, ob die Schweizer ihren Sommerurlaub in Österreich verbringen werden können, meinte Kurz: "Wir hoffen, dass das möglich sein wird."

Österreich und die Schweiz seien auch in der Krise "nicht weiter auseinandergerückt.“ "Wir stehen in einem guten Kontakt mit der Schweizer Regierung und haben ein sehr gutes nachbarschaftliches, freundschaftliches Verhältnis. Wir unterstützen uns wechselseitig, lernen voneinander und versuchen, möglichst rasch wieder zu einem normalen Grenzverkehr zu finden."

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