Korosec: "Wer geimpft ist, muss aus der Isolation“
Von Johanna Hager
Geht es nach der Präsidentin des Seniorenbundes, Ingrid Korosec, sind die avisierten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen zu befürworten – doch sie gehen der ÖVP-Politikerin nicht weit genug."Besonders die Aussicht auf tägliche Besuche in den Kranken- und Kuranstalten ist ein gutes Zeichen“, sagt Korosec im Gespräch mit dem KURIER. „Was ich jedoch vermisse, das sind die gleichlautenden Lockerungen für Besuche in Alten- und Pflegeheimen.“
Das Öffnungstempo bei Alten- und Pflegeheimen müsste mindestens so schnell vorangehen wie in den Krankenhäusern. Grund: Durch die bereits erfolgte, großflächige Durchimpfung der Heimbewohner und des Pflege-Personals sei ein sicherer Weg für Besuche geebnet.
"Wer geimpft ist, der muss raus aus der Isolation. Wenn unter Einhaltung der Test- und Maskenpflicht in den Kranken- und Kuranstalten tägliche Besuche erlaubt werden können, dann muss das auch für Alten- und Pflegeheimbewohner möglich sein, besonders nachdem jetzt alle Bewohner wie Pfleger geimpft sind.“
Die Seniorenbund-Präsidentin appelliert deshalb an den grünen Gesundheitsminister Rudolf Anschober, in die kommende Novelle der Corona-Schutzmaßnahmen (siehe auch Seite 3) die "tägliche Besuchsmöglichkeit in Alten- und Pflegeheimen“ mit einzubringen.
„Sozialer Tod“
Die Impfung sichere die körperliche Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner, so Korosecs Argument. Nun müsse alles für deren seelische Gesundheit getan werden, indem ihnen wieder "der regelmäßige Kontakt zu ihren Lieben ermöglicht wird! Dafür haben sich die Seniorinnen und Senioren immerhin impfen lassen. Auch der soziale Tod ist ein Tod – und den müssen wir unbedingt mit einer kontrollierten, aber konsequenten Lockerung der Besuchsregeln verhindern.“