Politik/Inland

Keine Hausdurchsuchung in Linzer Burschenschafter-Villa: Klage

Wohl auch wegen des am kommenden Samstag in Linz anstehenden Landesparteitags der oberösterreichischen Freiheitlichen wehrt sich die FPÖ Linz vehement gegen publik gewordene mögliche Verbindungen zu den Identitären.

Wie berichtet sollen die Identitären im privat betriebenen Urfahraner Studentenheim „Villa Hagen“, ihren patriotischen Linz-Stützpunkt, das „Khevenhüller-Zentrum“, betreiben. Weil sich dort auch offiziell der Sitz der deutschnationalen Burschenschaft „Arminia Czernowitz“ befindet, der namhafte Linzer FPÖ-Politiker angehören, wird das Geschehen auch bundespolitisch mit Argusaugen beobachtet.

Der Verein, der hinter dem Studentenheim steht, habe Klagen gegen die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) eingebracht, berichtet der Linzer FPÖ-Chef und Vizebürgermeister Markus Hein. Behauptungen, dass es in der Villa Hagen eine von der Staatsanwaltschaft angeordnete Hausdurchsuchung gegeben habe und die die Identitären in der Villa eingemietet seien, wären unkorrekt, sagt Hein.

"Akkordierte Geschichte"

„Was da hochgekocht wurde ist eine akkordierte Geschichte, die jetzt sogar bundespolitisch ausgeschlachtet wird“, sagt Hein. Die OÖN haben die Meldung über die Hausdurchsuchung bereits berichtigt. Vor einem Jahr hat es aber sehr wohl anderenorts zwei Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit den Identitären in Linz gegeben. „Dass da die Villa Hagen nicht betroffen war, ist doch ein Beweis, dass an den Vorwürfen nichts dran ist“, argumentiert Hein.

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Seitens des Vereins Studentenheim Urfahr wurde Mittwochabend in einem knappen zweizeiligen Mail mitgeteilt, dass es mit den Identitären keine Mietverträge in der Villa Hagen gebe. „Der Verein Studentenheim Urfahr hält fest, dass es zu keinem Zeitpunkt einen Mietvertrag mit der Identitären Bewegung, einem Khevenhüller Zentrum oder Herrn Martin Sellner gab“, lautete die Mitteilung, die von Wolfgang Grabmayr, dem Kassier des Vereins unterfertig war. Grabmayr ist Linzer FPÖ-Gemeinderat. Vereinsschriftführer ist Wolfgang Kitzmüller, Gatte der dritten Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller.

Identitären-Sprecher Sellner behauptete ebenfalls am Mittwoch auf Twitter, dass es keine juristische Beziehung der Identitären zur Villa Hagen gebe. „Das dortige Khevenhüllerzentrum ist Teil einer patriotischen Gegenkultur“, bestätigte Sellner aber sehr wohl politische Aktivitäten in dem Studentenheim.

Davon und auch von den dazugehörigen Internetpublikationen über Veranstaltungen der Identitären in ihrem Zentrum habe er nichts mitbekommen, versichert Hein. Beim anstehenden Landesparteitag am Samstag sei die „Villa Hagen“ jedenfalls kein Thema. „Das ist Sache eines Privatvereins, was soll das mit der FPÖ zu tun haben“, so Hein