Politik/Inland

Mückstein zu Kinderimpfung: "Es gibt sie noch, die guten Nachrichten"

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren gegeben. Der zuständige EMA-Ausschuss empfahl am Donnerstag eine Erweiterung der Zulassung. Die finale Entscheidung muss noch von der Europäischen Kommission gefällt werden. Dies gilt aber als Formsache. Bisher gab es noch keinen Corona-Impfstoff, der in der EU auch für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen ist.

Das Nationalen Impfgremiums (NIG) wird die Kinderimpfung empfehlen. Bereits am Donnerstag äußerte sich Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) bei einer PK - flankiert von Ursula Wiedermann-Schmidt vom Nationalen Impfgremium und von Peter Voitl, dem Gründer des Kindergesundheitszentrums Donaustadt.

Kinderimpfstraßen

"Es gibt sie noch, die guten Nachrichten", freute sich Mückstein über die Zulassung. Auch als Vater von zwei Kindern würde ihn das besonders freuen. Es sei ein sehr gutes Gefühl gewesen, als seine beiden Töchter - 13 und 16 Jahre alt - im Juli und August geimpft wurden, so Mückstein.

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258.000 Dosen des eigenen Impfstoffs mit neuer Formulierung sollen bis zum Jahresende nach Österreich geliefert werden. "Das ist die maximale Menge, die wir bekommen haben", sagte Mückstein. Hierzulande leben knapp 600.000 Kinder zwischen fünf und elf Jahren. Bis zum eigenen Vakzine sollen die Kinder weiterhin mit einem Drittel der Erwachsenen-Dosis immunisiert werden. "Die Kinderimpfung ist sicher", sagte Mückstein.

Es werde Kinderimpfstraßen geben und auch die Buchungen werden demnächst möglich sein, so Mückstein. Im Rahmen der "Österreich impft"-Kampagne werde man nun einen Schwerpunkt auf die Kinderimpfung legen, so Mückstein.

Drei Tage nach der Impfung sollen sich die Kinder körperlich erholen und für eine Woche sportliche Aktivität einschränken, empfahl Wiedermann-Schmidt. Die Impfung wird für alle Kinder empfohlen, besonders aber für jene, die Grunderkrankungen haben. Voitl, der bereits Off-Label-Impfungen bei Kindern durchgeführt hat, ist "sehr froh über die Zulassung". Mögliche Nebenwirkungen gebe es bei Corona-Infektionen weitaus häufiger als bei der Impfung.

Ob der Lockdown für Geimpfte am 12. Dezember tatsächlich endet, konnte Mückstein indes nicht konkret beantworten.

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Österreich hat ausreichend Impfstoff

Auch der allgemeine Impffortschritt soll gesichert sein. Seit dem Sommer steht in Österreich ausreichend Impfstoff für alle Menschen zur Verfügung. "Eine umsichtige europäische Beschaffungspolitik hat dafür die Grundlage geliefert. Die mRNA-Impfstoffe haben sich dabei als die zentrale Säule der Impfkampagne etabliert", heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

Durch die allgemeine Impfpflicht ab Februar und die Empfehlungen, die dritte Dosis bereits nach vier Monaten zu verabreichen, hätten sich die Rahmenbedingungen geändert. Deshalb "werden aus den Bundesländern derzeit erfreulicherweise wieder überdurchschnittlich viele Impfdosen abgerufen", so das Ministerium.

Und: "Österreich hat sich heute als Sicherheitsreserve ein zusätzliches Kontingent von Comirnaty (Biontech/Pfizer) gesichert. Mit diesem sollen ab Dezember laufend die Impfstofflieferungen verstärkt werden. So kann das aktuelle Momentum bestmöglich genutzt und die Impfkampagne noch weiter beschleunigt werden."

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