Casinos-Affäre: Treffen mit Kurz 2019 erwähnt - ÖVP dementiert
ÖVP-Chef Sebastian Kurz und Grünen-Chef Werner Kogler betonen unisono, dass die Casinos-Affäre keine Auswirkungen auf die Koalitionsverhandlungen habe. Ob das angesichts eines U-Ausschusses, den SPÖ, Neos, FPÖ und Grüne wollen, weiter so sein wird, ist fraglich.
Fakt ist: Chat-Protokolle über Kontakte zwischen Novomatic und der ÖVP-Spitze haben sich am Donnerstag so gelesen, als ob sie gar nichts mit der Casinos-Affäre zu tun haben können. Denn der Handy-Schriftverkehr zwischen Novomatic-Chef Harald Neumann und dem damaligen Kabinettschef von Finanzminister Hartwig Löger, Thomas Schmid, wurde zunächst auf 2018 datiert.
Aber in der Casinos-Affäre geht es um die umstrittene Bestellung des FPÖ-Mannes Peter Sidlo zum Casinos-Finanzchef im Jahr 2019 – mutmaßlich im Abtausch für FPÖ-Hilfe zugunsten der Novomatic, um an neue Glücksspiellizenzen zu kommen. Alle Beteiligten bestreiten das heftig.
Profil hatte zu diesem Komplex mehrere Nachrichten zwischen Neumann und Schmid veröffentlicht, in denen auch der damalige Kanzleramtsminister Gernot Blümel und einmal auch Ex-Kanzler Sebastian Kurz erwähnt werden. Allerdings ging es dabei um ganz andere Dinge, etwa die Zukunft der Casinos-Auslandstochter.
Am Freitag wurde aber jene Nachricht, in der auch Kurz erwähnt wird, von Profil nun dem Jahr 2019 zugerechnet, womit sie rund drei Wochen vor der Sidlo-Bestellung verschickt worden wäre.
Klares Dementi
Glaubt man Profil und dem Online-Medium zackzack.at von Peter Pilz, hat Novomatic-Chef Neumann nun am 8. Februar 2019 an Schmid geschrieben: „Gibt Recherchen bezüglich Schelling und den Tschechen ;)) schon davon gehört (betrifft das Meeting mit Seb).“
Freitagabend kam von der ÖVP ein Dementi: Zwischen Novomatic-Chef Neumann und Kurz soll es im Zusammenhang mit der Bestellung des FPÖ-Politikers Peter Sidlo zum Finanzvorstand der Casinos Austria kein Treffen gegeben haben. „Der suggerierte Anschein, es hätte im Zuge der Sidlo-Bestellung ein Treffen zwischen Kurz und Neumann gegeben, ist hundertprozentig falsch und auszuschließen“, hieß es zu den Spekulationen.