Trump will trotz Musk-Übernahme nicht auf Twitter zurückkehren
Nach Monaten ist es jetzt soweit: Der US-Milliardär Elon Musk hat die Social-Media-Plattform Twitter gekauft. Bereits am Donnerstag entließ ranghohe Führungskräfte, darunter der bisherige Firmenchef Parag Agrawal und Finanzchef Ned Segal. Angeblich wolle Musk den Spitzenposten zunächst selbst übernehmen. Erst mit der Zeit könnte er den Job an jemand anderen abgeben, hieß es. Musk twitterte in der Nacht in Anspielung auf das Firmenlogo "Der Vogel ist befreit".
Dass der laut Milliardärs-Rankings wie der "Forbes"-Liste reichste Mensch der Welt jetzt die Fäden bei dem Online-Netzwerk ziehen wird, ist auch politisch brisant. So hat sich Musk bereits dafür ausgesprochen, den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder auf der Plattform aufzunehmen.
Trumps Verbannung von Twitter im Zuge von dessen Sympathiebekundungen für Anhänger, die am 6. Jänner 2021 das Kapitol in Washington gestürmt hatten, bezeichnete Musk im Mai als "moralisch falsch und einfach nur dumm". Eine Rückkehr zu dem einflussreichen Netzwerk würde für Trump für eine mögliche Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2024 gerade rechtzeitig kommen.
Trump: "Ich mag Elon, aber ich bleibe auf 'Truth'"
Eine Reaktion Trumps auf den Abschluss von Musks Übernahme ließ nicht lange auf sich warten. Zunächst schrieb er auf der von ihm selbst mitgegründeten Social-Media-Plattform "Truth Social": "Ich bin sehr froh, dass Twitter jetzt in vernünftigen Händen ist und nicht mehr von linksradikalen Spinnern und Verrückten geführt wird, die unser Land wirklich hassen."
Am Freitagabend gab Musk dann - auf Twitter - bekannt, dass er schnellstmöglich ein "breit diverses" Gremium einrichten werde, das künftige Community-Richtlinien festlegen werde. Bis dahin werde es keine Wiederherstellungen von deaktivierten Accounts geben, so Musk.
Am Freitagabend erklärte Trump dann gegenüber dem Fernsehsender Fox News: "Ich bleibe auf 'Truth'. Mir gefällt es besser, ich mag, wie es funktioniert. Ich mag Elon, aber ich bleibe auf 'Truth'."
Musk will Gremium einrichten
Politisch solidarisierte sich Musk zuletzt mit der weiter von Trump beherrschten Republikanischen Partei. Die Demokraten von US-Präsident Joe Biden seien zur "Partei der Spaltung und des Hasses geworden", schrieb er im Mai bei Twitter. Applaus bekam Musk dafür von der rechten Abgeordneten Lauren Boebert - einer Trump-Anhängerin und Verfechterin lockerer Waffengesetze, die gegen Corona-Maßnahmen, Abtreibungen, homosexuelle Ehen und erneuerbare Energie einsteht.