Politik/Ausland

Moria: Wo sind die 55 Tonnen Hilfsgüter?

Die in Begleitung von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) Mitte September nach Athen gebrachten 55 Tonnen Hilfsgüter für Geflüchtete aus dem abgebrannten Camp Moria auf der Insel Lesbos sind dort offenbar noch nicht angekommen. Eine diese Woche eingebrachte Anfrage der SPÖ-Nationalratsabgeordneten Katharina Kucharowits, Reinhold Einwallner und Andreas Kollross solle deren Verbleib klären, hieß es am Samstag in einer Aussendung des SPÖ-Parlamentsklubs.

Mehrere Augenzeugen hätten von den ausbleibenden Hilfsgütern an die im Elend steckenden Menschen in Moria auf der Insel Lesbos berichtet. "Demnach sind die von der türkis-grünen Bundesregierung und allen voran von Innenminister Nehammer medial groß präsentierten Güter nie bei den Geflüchteten angekommen", kritisierten die SPÖ-Mandatare.

"Moria ist keine Showbühne, sondern bittere Realität für tausende Kinder, Frauen und Männer. Wer das für uns unvorstellbare Elend dieser Menschen zur politischen Selbstinszenierung ausnützt, hat die Tragik der Situation völlig verkannt. Jeden Tag, den wir mit bloßem Zusehen und Kommentieren vergeuden, ist eine persönliche Katastrophe für jeden einzelnen der dort lebenden Menschen", so der sozialdemokratische Sicherheitssprecher Einwallner.

Auch die Nationalratsabgeordnete Kucharowits zeigt sich angesichts der zynischen medialen Inszenierung "fassungslos". "Die Hölle für tausende Menschen in Moria ist nicht vorbei. Viele leben immer noch im Dreck. Die türkis-grüne Bundesregierung lehnt bekanntlich die Aufnahme von Kindern aus Moria ab. Stattdessen kündigt sie Hilfe vor Ort groß an. Diese Hilfe kommt aber bei den Menschen in Not nicht an", so Kucharowits.

"Wir könnten die humanitäre Krise in Moria lösen und Kinder in Österreich aufnehmen. Viele Gemeinden würden gerne diese Verantwortung übernehmen und ihnen eine Zukunft bieten, aber leider ist nur die Herzlosigkeit dieses Bundeskanzlers grenzenlos.

Unter dem Slogan der "schnellen Hilfe vor Ort" habe die Bundesregierung vergangene Woche einen SPÖ-Antrag zur Aufnahme von Kindern aus dem Flüchtlingslager abgelehnt. Jetzt stelle sich heraus, dass dieses Hilfspaket nur "Teil einer Inszenierungsshow ist und die Hilfsmaßnahmen in Österreich bei den Betroffenen nicht ankommen", so der SPÖ-Kommunalsprecher und Bürgermeister aus Trumau, Kollross.

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