Energiekostenzuschuss: Frankreich zahlt "Inflations-Entschädigung"
Emmanuel Macron gibt sich großzügig: Angesichts der hohen Energiepreise will Frankreich allen Bürgerinnen und Bürgern mit geringem Einkommen einmalig 100 Euro auszahlen. Diese "Inflations-Entschädigung" sollen etwa 38 Millionen Menschen erhalten. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP. Der Zuschuss werde von Dezember an automatisch an alle gezahlt, die weniger als 2000 Euro netto zur Verfügung hätten.
Die nötigen 3,8 Milliarden Euro sollten aus dem allgemeinen Staatshaushalt bezahlt werden. Premierminister Jean Castex betont, Frankreich werde trotz dieser Ausgaben das angestrebte Defizit von fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes im kommenden Jahr erreichen.
Wahlzuckerl von Macron
Frankreich will außerdem die Gaspreise für Verbraucher im kommenden Jahr konstant halten. Der Preis werde "während des gesamten Jahres 2022" und nicht nur wie bisher geplant bis April 2022 gedeckelt, kündigte Castex an.
Die französische Regierung beobachtet die steigenden Energiepreise mit besonderer Sorge, weil die Debatte um Treibstoffpreise Ende 2018 die Protestbewegung der Gelbwesten ausgelöst hatte. Die einmalige Auszahlung kann eindeutig als Wahlzuckerl gewertet werden: Die hohen Preise sind auch Thema im Präsidentschaftswahlkampf vor der Wahl im kommenden April.