Politik/Ausland

Corona versperrte Wege in die EU: Weniger illegale Migranten 

Als „Schande Europas“ machte es im Sommer Schlagzeilen – das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Noch immer ist die Lage dort für Tausende Menschen verheerend, doch aller Augen richten sich mittlerweile auf die Kanarischen Inseln: Dort landeten heuer schon mehr Menschen an als in ganz Griechenland.

Insgesamt aber meldet die EU-Grenzschutzagentur Frontex für heuer die bisher am stärksten gesunkenen Zahlen an Migranten und Flüchtlingen seit zehn Jahren. Als ein Bremshebel wirkte dabei nicht zuletzt die Coronapandemie: Ausgangssperren und verstärkte Polizeikontrollen in den Herkunfts- und Transitländern machten viele Fluchtrouten schwerer passierbar.

Etwa 87.000 illegale Grenzübertritte wurden seit Jänner in der EU registriert. Dabei sanken die Ankünfte am massivsten im östlichen Mittelmeer. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren noch drei Mal mehr Flüchtlinge auf den griechischen Inseln oder Zypern angekommen.

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An der EU-Außengrenze zu den Westbalkanländern wurden hingegen deutlich mehr Migranten gezählt. Knapp 20.000 Menschen war es heuer – doppelt so viele wie im Vergleichzeitraum 2019.

Gestiegen ist auch die Zahl der Ankünfte in Italien, Malta und Spanien. Die mit Abstand größte Gruppe der hier Angekommenen stammen aus den Maghreb-Ländern, also aus Tunesien, Algerien und Marokko.