IS beansprucht Berlin-Anschlag für sich, noch 14 Menschen in Lebensgefahr
Von Stefan Hofer Daniela Wahl Thomas Trescher Mathias Morscher Jürgen Klatzer Moritz Gottsauner-Wolf Peter Temel
Nach dem Anschlag in Berlin gehen Ermittler und Politik von einem terroristischen Hintergrund aus, rätseln aber über Motiv und Täter. Es liegt nun zwar eine Bekennerbotschaft der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), deren Echtheit kann aber noch nicht verifiziert werden. Die Vorgehensweise des Täters und die Tatsache, dass dieser einen Weihnachtsmarkt als Ziel ausgewählt habe, ließen auf ein islamistisches Motiv schließen, sagte Generalbundesanwalt Peter Frank. Dabei handle sich aber um keine unumstößliche Annahme.
Verdächtiger freigelassen, Täter offenbar flüchtig
Ein unmittelbar im Anschluss an die Bluttat auf dem Weihnachtsmarkt am Montag festgenommener junger Mann wurde am Dienstagabend wieder freigelassen. Die bisherigen Ermittlungsergebnisse hätten keinen dringenden Tatverdacht gegen den Beschuldigten ergeben.
Der Attentäter des Lastwagen-Anschlags vom Montagabend, bei dem zwölf Menschen getötet und 48 zu Teil schwer verletzt wurden, dürfte noch auf der Flucht sein. Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt sagte, es sei möglich, dass der gefährliche Täter noch im Raum Berlin unterwegs sei. Man sei "hochalarmiert", sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch.
14 Menschen befanden sich nach Angaben des deutschen Innenministers Thomas de Maiziere noch in Lebensgefahr.
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