Meinung/Mein Tag

Vor dem Ende bleibt immer noch Gras

Haben Sie schon Ihre Sommersachen aus dem Kasten geholt? Oder so wie ich noch gar nicht weggeräumt? Ist ja auch nicht notwendig, mehr als ein paar Wochen unter 10 Grad sind ja derzeit angesichts der immer wärmer werdenden Winter kaum noch zu erwarten. Und jaja, schon klar: Klima ist nicht gleich Wetter und mit ziemlicher Sicherheit liegt die richtige Kälteperiode erst vor uns. Aber wer leugnet, dass da einiges im Wandel ist und wir sehenden Auges auf eine Katastrophe zusteuern, dem sei der Film „Don´t look up“ (auf Netflix) ans Herz gelegt.

In dieser Komödie mit viel schwarzem Humor spielt Leonardo DiCaprio einen Universitätsprofessor, der gemeinsam mit einer Doktorandin einen auf die Erde zurasenden Kometen entdeckt, der die Menschheit auslöschen wird. Weil das aber so gar nicht in das Konzept der regierenden und wahlkämpfenden US-Präsidentin passt, wird die auf Fakten basierende Entdeckung negiert, ins Lächerliche gezogen und der Slogan „Don´t look up“, also „Schau nicht hinauf“, kreiert. Erst als der Komet mit freiem Auge sichtbar wird, bricht in der Bevölkerung Panik aus ...

Das Problem: Der Klimawandel ist auch nicht sichtbar, die Veränderungen sind schleichend und es dauert Jahrzehnte, bis jene Kipppunkte erreicht sind, die das System endgültig und unwiderruflich kollabieren lassen. Das sollten wir ja schon aus der Corona-Zeit gelernt haben: Katastrophen dauern im echten Leben im Gegensatz zu Filmen eine gefühlte Ewigkeit.

Aber wir wären keine Burgenländer, hätten wir nicht auch darauf eine Antwort. Während im Westen der fehlende Schnee den Touristikern den heißen Schweiß auf die Stirn treibt, reiben sich die burgenländischen Visionäre schon die Hände. Schließlich gibt es in Rettenbach die modernste Grasski-Trainingsanlage in Österreich. Da kann sich Ischgl bald hinten anstellen, so gut geheizt können die Sitze am Sessellift gar nicht sein. Von der anschließenden Abkühlung im Neusiedler See gar nicht erst zu reden. Oh wait, da war doch was ...

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