Meinung

Die wahren Weltveränderer

„Ich fliege, du pflanzt Bäume“ – nein, diese Denke wird die Welt nicht verändern. Ebenso wenig wie zugekaufte CO2-Zertifikate – viele davon übrigens wertlos –, mit denen sich Unternehmen von ihrer Klimaverantwortung freikaufen wollen.

Schmutzig weiterwirtschaften aber irgendwo auf der Welt ein Klimaprojekt unterstützen, das kann und wird keine Lösung für das brennende Problem zu hoher CO2-Emissionen sein.

Die sind zuletzt (2021) in Österreich übrigens wieder gestiegen, auf 77,5 Millionen Tonnen. 34,5 Millionen Tonnen kommen allein aus der Industrie- und Energiewirtschaft.

Die Hoffnung gebende Nachricht in all der Klimatristesse: der Druck steigt. Nicht nur, weil das Weltklima aufdreht. Nicht nur, weil ESG-Kriterien immer wichtiger werden. Nicht nur, weil Aktionäre, Investoren und Banken Nachhaltigkeit reklamieren. Auch und vor allem, weil die Menschen den Klimaschutz immer stärker einfordern.

Das geht so weit, dass die Nachhaltigkeit eines Unternehmens für Millennials und die Generation Z zum Top-Kriterium bei der Auswahl ihres Arbeitgebers geworden ist. Motto: „Nur, wer glaubwürdig und umfassend gut zur Welt ist, für den will und werde ich arbeiten.“

Das ist die Denke, die die Welt verändern wird.

Denn Unternehmen, die in Zukunft die besten Talente rekrutieren wollen, sind gut beraten, ihr Wirtschaften umzustellen, die Transformation in Richtung CO2-Neutralität schleunigst einzuläuten.

Klima-Berater Andreas Tschas ist in seiner Prophezeiung noch radikaler: „Die Firmen, die verstehen, was da jetzt auf sie zukommt und sich transformieren, werden als Gewinner hervorgehen. Firmen, die das nicht verstehen, werden vom Markt verschwinden.“ Keine gute Nachricht für Veränderungsunwillige. Für das Weltklima aber schon.