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Erdogan Leitzins-Saga lässt türkische Lira ins bodenlose fallen

Entgegen gängiger ökonomischer Lehre hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einmal mehr seine Politik der niedrigen Zinsen trotz hoher Inflation verteidigt. Von seiner Regierung müsse keiner die Anhebung des Leitzinses erwarten, sagte er am Montag in Ankara. Im Gegenteil, man werde ihn weiter senken.

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Die Lebenshaltungskosten waren in der Türkei zuletzt stark gestiegen. Im Mai lagen sie im Schnitt gegenüber dem Vorjahresmonat um 73,5 Prozent höher. Als Hauptgrund für den starken Anstieg der Verbraucherpreise gilt die lockere Ausrichtung der türkischen Geldpolitik. Nach gängiger ökonomischer Lehre kann eine Erhöhung der Zinsen der Inflation entgegenwirken. Erdogan argumentiert hingegen, dass hohe Zinsen Inflation verursachen. Die Notenbank, deren Chefs der Präsident bereits mehrfach ausgetauscht hat, hält den Leitzins seit Jänner bei 14 Prozent.

Im vergangenen Jahr knapp 50 Prozent Wert verloren

In Reaktion auf vorangegangene Senkungen des Leitzinses war die türkische Landeswährung Lira deutlich eingebrochen. Nach der Aussage des Präsidenten flog die türkische Währung in einen Sinkflug. Der Kurs zu Dollar beträgt derzeit 16,72, jener zu Euro 17.93. Im vergangenen Jahr verlor sie knapp 50 Prozent ihres Wertes im Vergleich zum Euro.