Studie: Vegan ernährte Hunde leben gesünder
Selbst versuchen viele, den Konsum tierischer Produkte einzuschränken, sei es der Umwelt und dem Klima zuliebe oder wegen gesundheitlicher Bedenken. Doch wie macht man das mit dem Vierbeiner im Haus? Kann man dem als Fleisch- oder Allesfresser geltenden Hund zumuten, sich vegetarisch oder gar vegan zu ernähren? Eine groß angelegte, internationale Studie, die kürzlich im Fachmagazin „PLOS ONE“ erschien, liefert nun die Antwort: ja man kann, es ist sogar gesünder.
Über 2.600 Hundebesitzer mit je einem Hund wurden von Wissenschaftern der britischen University of Winchester über ein Jahr begleitet und die Gesundheit ihrer tierischen Gefährten überwacht. Diese maßen die Forscherinnen und Forscher anhand mehrerer Faktoren: unter anderem wie oft in diesem Jahr der Tierarzt aufgesucht werden musste, ob dem Hund Medikamente verabreicht werden mussten, der subjektive Eindruck der Hundebesitzer, die Notwendigkeit einer speziellen Diät sowie aufgetretene Krankheiten und deren Häufigkeit. Der Großteil der Teilnehmer kam aus Großbritannien und anderen europäischen Ländern, es nahmen auch Hundebesitzer aus Nordamerika oder Australien teil.
Gesünder und sicherer
54 Prozent der Befragten fütterte ihren Hund mit konventionellem Hundefutter, 33 Prozent verfütterten rohes Fleisch und 13 Prozent ernährten ihren Hund vegan. Das eindeutige Ergebnis: Jenen Haustiere, die Hundefutter bekamen, ging es signifikant schlechter als den anderen beiden Gruppen. Mit rohem Fleisch gefütterte Hunde schnitten zwar knapp besser ab als ihre veganen Kollegen, erstere waren jedoch statistisch gesehen jünger, was ihnen einen Vorteil verschaffte, so Andrew Knight, Studienleiter und Professor an der University of Winchester. "Zudem hat bereits eine große Anzahl früherer Studien erwiesen, dass rohes Fleisch viel stärker von pathogenen (krankheitserregenden, Anm.) Bakterien und Parasiten befallen ist."
Unter den Hunden, die im Jahr der Studie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten, wurden 49 Prozent konventionell ernährt, 43 Prozent mit rohem Fleisch und 36 Prozent vegan. Für die Wissenschafterinnen und Wissenschafter steht nach Berücksichtigung aller Ergebnisse fest: Eine ausgewogene vegane Ernährung ist die gesündeste und ungefährlichste Variante für Hunde.
Eine vegane Fütterung hat zudem das Potential, die Sorgen vieler Konsumenten zu verringern - etwa, was den ökologischen "Pfotenabdruck" oder die artgerechte Haltung der Schlachttiere bei einer konventionellen Fütterung betrifft. Fest steht: Es handelt sich um einen großen, rasch wachsenden Markt. Weltweit wurden im Jahr 2018 rund 470 Millionen Hunde und 360 Millionen Katzen als Haustiere gehalten - und 9 Milliarden US-Dollar mit veganem Tierfutter umgesetzt.
Die gute Nachricht: Eine Studie aus dem Jahr 2021 ergab, dass es Hunden und Katzen auch dann gut schmeckt, wenn ihnen veganes Tierfutter vorgesetzt wird.