Tiercoach: Wie Senioren von ihren Schmerzen befreit werden
Von Hedwig Derka
Das Alter bringt oft Krankheiten mit sich – ob sie Gelenke oder Organe betreffen. Leser haben Fragen, KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn, antwortet.
Mein Hund leidet unter schweren Gelenkschmerzen. Es soll eine Spritzenkur dagegen geben. Wie läuft die Behandlung ab?
Tatsächlich gibt es eine Injektionslösung für Hunde, die Schmerzen lindert. Die Wirkdauer ist je nach Individuum bzw. Immunsystem etwas unterschiedlich und beträgt drei bis fünf Wochen. Üblicherweise wird nach vier Wochen nachgespritzt. Es ist nur eine Kur im weiteren Sinn, denn die Behandlung führt zu keiner Heilung, sondern blockiert nur den Schmerz. Das Spritzen kann natürlich unterbrochen werden, üblicherweise wird es aber monatlich als „Dauer-Impfung“ angewendet und selten abgesetzt. In Ausnahmefällen bilden Hunde Antikörper gegen die Spritze, und diese verliert ihre Wirkung. Alternativ gibt es ein zweites Medikament, das auch als Kur zu verabreichen ist – nämlich vier Mal im Abstand von fünf bis sieben Tagen. Das Präparat darf allerdings nicht bei Tumorpatienten oder Tieren mit Blutgerinnungsstörungen verwendet werden, da es die Blutgerinnung beeinflusst.
Unsere 17-jährige Katze hat eine chronische Pankreatitis. Wir schaffen es nicht, den Durchfall zu stoppen. Die Katze verweigert das Diätfutter fast gänzlich und hat schon viel Gewicht verloren. Dabei sind ihre Blutwerte ausgezeichnet, die Entzündungswerte etwas erhöht. Was können wir tun? Wäre eine Cortison-Gabe eine Möglichkeit?
Ihrer Katze geht es wirklich nicht gut, wenn sie schon viel abgenommen hat. Wurden Parasiten ausgeschlossen? Wurde ein Bauchultraschall gemacht, um tumoröse Darmerkrankungen auszuschließen? Ich nehme an, die Schilddrüse wurde bereits untersucht? Wenn alle infektiösen Erkrankungen ausgeschlossen wurden, und auch keine Schilddrüsenüberfunktion vorliegt, spricht bei einem Senior an sich nichts gegen den Versuch einer niedrig dosierten Cortisontherapie, zusätzlich zu Pro- und Präbiotika und Darmschonkost. Alternativ gibt es einige Ansätze, die unter Umständen hilfreich sind, wenn alle Untersuchungen ohne besonderen Befund waren. Hanföl bzw. CBD-Tropfen können beruhigend auf den Darm wirken, ebenso wie ihnen schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden. Der Einsatz von Vitamin B ist bei vielen Prozessen förderlich. Weiters könnte auch eine Osteopathiebehandlung Ihrer Katze helfen, da Durchfall oft nicht eine Erkrankung des Verdauungstraktes oder der Schilddrüse ist, sondern der Organismus als Ganzes betrachtet werden muss.
Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at