Kultur

Soundtrack für Phettberg: Musiker Chrono Popp ist tot

Am Samstag ist der Wiener Musiker Werner Popp alias Chrono Popp nach schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren verstorben, wie sein ehemaliger Bandkollege Thomas Mießgang bestätigt hat. Chrono Popp gilt als eine jener legendären Figuren, die von den ersten New-Wave- und Punk-Zeiten an das heimische Musikgeschehen mitprägten.

Von Anfang der 1980er-Jahre an spielte er unter anderen mit Mießgang und seinem lebenslangen künstlerischen Partner Hans Holler in der Formation Radical Chic zu Zeiten von Bands wie Minisex und Tom Pettings Herzattacken.

Musik für Phettberg

Einem größeren Publikum wurde Chrono Popp in den 90ern als musikalischer Gestalter der ORF-Sendung „Phettbergs Nette Leit Show“ unter der Regie von Kurt Palm bekannt. Daneben zeichnete er für den Soundtrack mehrerer Filme Palms ("In Schwimmen-zwei-Vögel") verantwortlich und schrieb für ihn Theatermusik ("Einen Jux will er sich machen").

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Zwischen Pop und Experiment

1985 gründete er die Retro-Soul-Band Soul Finger, Anfang der 90er Jahre  Hip Hop Finger mit Holler, Sängerin Leena Conquest und dem Free-Jazz-Saxofonisten Walter „Muhammad“ Malli. Mit letzterer Band hatte er seinen wahrscheinlich größten Erfolg, und zwar mit der Nummer „Boundaries“. Die Lyrics des Songs wären heute, in Zeiten von „Black Lives Matter“, wieder zeitgemäß.

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Ebenfalls ab den 1990ern war der gebürtige Floridsdorfer an dem retrofuturistischen Projekt Musikkreis MS 20 beteiligt, bei dem die Möglichkeiten des analogen Synthesizers zwischen Pop und Experimentalmusik ausgelotet wurden.

Austro-Funk

Zuletzt (Anfang der 2010er-Jahre)  trat Chrono Popp mit The Sorry Babies auf. Die Musik dieser Combo kann man als Austro-Funk bezeichnen, der mit pointierten deutsch-englischen Texte ausgestattet wurde." Danach riss ihn eine Krebserkrankung aus der Öffentlichkeit - und von der Bühne. Nun ist die Stimme von Chrono Popp für immer verstummt.

 

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