"Sprachlos": Oscar-Chance für österreichische Schnittmeisterin Monika Willi
Von Alexandra Seibel
"Ich bin sprachlos. Damit habe ich nicht gerechnet", sagt Monika Willi zum KURIER anlässlich ihrer Oscarnominierung für den Schnitt von "Tár". Die profilierte Editorin ist vor allem durch ihre Zusammenarbeit mit Regisseur Michael Haneke bekannt: "Es war ein sehr intensiver Schnittprozess", so die 1968 in Innsbruck geborene Willi: "Regisseur Todd Field war beim Schnittprozess immer dabei. Die Arbeit war sehr ähnlich wie die mit Michael Haneke."
"Tár" von Regisseur Todd Field - mit Cate Blanchett in der Hauptrolle - wurde insgesamt sechs Mal nominiert, darunter auch als Bester Film. Cate Blanchett, die die lesbische Chefdirigentin eines großen Berliner Orchester verkörpert und ihre Machtposition für sexuelle Belästigung ausnützt, wurde ebenfalls als beste Schauspielerin nominiert.
Monika Willi über Tár
"Der Film war unglaublich gut und präzise für die Kamera vorbereitet. Daher konnten wir auch einen sehr scharfen Schnitt ausführen", meint Monika Willi. Die Arbeit fand während Corona "in einer Bubble, in einem Landhaus in Schottland statt", erzählt die Editorin. Die finalen Arbeiten wurden dann in einem Studio in London erledigt. Insgesamt dauerte der Schnitt von "Tár" etwas über drei Monate.