Das waren die 22 besten Serien 2022
Ob große Drachen-Spektakel wie „House of the Dragon“, schwarzer Humor in „The White Lotus“ oder mitreißendes Familiendrama bei „Pachinko“: Das vergangene Jahr 2022 hat uns wieder gelungene Serienunterhaltung gebracht. Die Favoriten der Redaktion im Überblick - ohne bestimmte Reihenfolge.
Andor
Lucasfilm hat ein starkes Jahr hinter sich. Mit der Prequel-Serie „Andor“ gelang ein Leckerbissen für „Star Wars“-Fans, die auf Disney+ abseits von Fantasy-Handlungssträngen einmal in aller Ruhe und dennoch spannungsreich einen erwachsenen Blick auf das Leben im Imperium werfen können. (tem)
The White Lotus
2021 überraschte Mike White mit seiner großartigen Urlaubssatire auf Reiche und Schöne im Paradies. Und auch die zweite Staffel enttäuschte nicht: Dieses Mal ging es für Jennifer Coolidge & Co nach Sizilien, wo die Fassaden erneut genüsslich zerlegt wurden – inklusive spektakulärem Finale (Sky). (nobe)
The Crown
Nachdem das Undenkbare eingetreten ist, der Tod der Queen, war das Interesse an der royalen Hochglanz-Serie auf Netflix groß wie nie. Es standen die skandalösen Neunziger an. Manche ärgerten sich, dass man dann auch Skandale gezeigt hat. In Wahrheit stieg aber niemand wirklich schlecht aus. (tem)
1899
Nach und nach setzt die Serie ein komplexes Puzzle voller falscher Fährten und Wendungen zusammen. Der neue Wurf von Jantje Friese und Baran bo Odar, denen mit „Dark“ ein weltweiter Serien-Hit gelang, hat alles, was eine gute Geschichte braucht. Aber die Reise endet auf Netflix vorzeitig: Staffel 2 wurde abgesagt. (weise)
Lazarus Project
George lebt in London auf der Überholspur. Plötzlich erlebt er ein halbes Jahr noch einmal – nur anders. Verantwortlich ist eine Organisation, die die Zeit zurückdrehen kann, um Katastrophen zu verhindern – darunter auch so eine kleine Pandemie. Spannendes Gedankenexperiment auf Sky. (tem)
The Bear
Rasantes Tempo, starke Emotionen und das auf wenigen Quadratmetern: „The Bear“ (Disney+), eine unscheinbar anmutende Serie über den Alltag in der Küche eines heruntergekommenen Sandwichladens, heimste hochlobende Kritiken ein – vollkommen zu Recht. (nobe)
Wednesday
Wenn Blicke töten könnten: Die sympathisch mürrische und herrlich unterkühlte Wednesday Addams (fantastisch: Jenna Ortega) ist genervt von der Welt um sie herum. Tim Burton setzt dieses Schauspiel via Netflix märchenhaft in Szene und macht damit den Gothic-Look wieder salonfähig. Großartig. (weise)
Severance
Was, wenn man in der Freizeit nicht mehr an die Arbeit denken müsste – oder könnte? Ben Stiller machte als Regisseur aus diesem Gedankenexperiment für AppleTV+ einen unheimlichen und schrägen Thriller mit tollem Cast: von Adam Scott über Patricia Arquette bis John Turturro. (nobe)
Better Call Saul
Eine der besten Serien der vergangenen Jahre hat in der sechsten und letzten Staffel ein würdiges Ende genommen. Die Geschichte rund um den liebenswerten Anti-Helden Jimmy McGill alias Saul Goodman (Bob Odenkirk) erzählt die Vorgeschichte und das Danach von „Breaking Bad“. Beide Serien sind derzeit auf Netflix abrufbar. (weise)
Pachinko
Mitreißend, dramatisch und unglaublich berührend, erzählt „Pachinko“ eine koreanische Familiengeschichte über vier Generationen: Sie ist geprägt von japanischer Kolonialherrschaft, Migration und Rassismus, aber auch von Widerstandskraft und Lebenslust. Exzellente Serie auf Apple TV+. (sei)
Yellowjackets
Ein Mädchenfußballteam stürzt mit einem Flugzeug über der kanadischen Einöde ab und muss mehrere Monate dort ausharren. Wie geht es den Frauen 25 Jahre später? Die Serie "Yellowjackets" (Sky) ist packender Mystery-Thriller und berührendes Drama auf zwei Timelines mit hervorragenden Schauspielerinnen: von Christina Ricci bis Juliette Lewis. (nobe)
Die Ringe der Macht
Wenn Superreiche nur spielen wollen, kann auch Twitter zerbröseln. Jeff Bezos bestellte die größte Fantasyserie für Prime Video. Für ein finales Urteil über die Vorgeschichte zu „Herr der Ringe“ ist es zu früh. Die Erschaffung von Mordor haben Bezos’ Mannen aber schon recht gut hinbekommen. (tem)
The Responder
Martin Freeman ("The Hobbit") spielt einen Streifenpolizist aus Liverpool mit einem schwerem Rucksack aus Panikattacken, Schulden und Verpflichtungen. Ein intensives, düsteres Drama über einen Cop auf Abwegen. Zu sehen bei Canal+. (nobe)
House of the Dragon
Das „Game Of Thrones“-Prequel (Sky) liefert das, was man sich erwartet hat: Spannung, Drachen (eh klar), ein machtgeiles Intrigen-Schauspiel, Gewalt, Blut und ein bisschen Sex. Im Kampf um die Thronfolge muss sich Rhaenyra Targaryen (Emma D’Arcy) einiges gefallen lassen. Mal sehen, wohin das in Staffel 2 führt. (weise)
Gomorrha
Man ging seit 2014 durch dick und dünn, ließ unzählige Charaktere hinter sich, sah Hunderte sterben. Mit der finalen Staffel (Sky) endete Anfang des Jahres zwar die Geschichte über die neapolitanische Mafia, falsche Freundschaften und Verrat, aber das (blutige) Treiben rund um die beiden „Paten“ Ciro und Genny hallt immer noch nach. (weise)
Single Drunk Female
Die junge Alkoholikerin Samantha verliert nach einer Attacke auf ihren Chef ihren Job und zieht zurück in ihre Heimatstadt, um trocken zu werden. Ein humorvolles und zugleich sensibles Porträt über das Leben mit einer Suchterkrankung bei Disney+. (nobe)
After Life
Tony (großartig: Ricky Gervais) schleppt sich nach dem Tod seiner Frau durchs Leben. Der Alltag ist eine Qual, alles nervt und jeder um ihn herum bekommt seinen Frust zu spüren. Das ist einerseits witzig, im nächsten Moment aber auch sehr traurig. Eine berührende Geschichte in drei Staffeln (auf Netflix). (weise)
Mo
Bekannt wurde Mohammed Amer durch die hochgelobte Serie "Ramy", 2022 bekam er seine eigene, warmherzige Netflix-Produktion. "Mo" ist semiautobiographisch und begleitet den aus Palästina stammenden Mann durch ein Leben zwischen zwei Kulturen, zwischen US-Einwanderungsbehörde und Familiendramen. (nobe)
Dead To Me
Das Treiben rund um die wunderbar verrückten wie zynischen Freundinnen Jen und Judy (Christina Applegate und Linda Cardellini) ging auf Netflix mit einem herzzerreißenden Finale zu Ende. Die dritte und letzte Staffel konnte zwar nicht mit den ersten beiden mithalten, ist aber immer noch super. (weise)
Oh Hell
Neues von "jerks."-Autor Johannes Boss: In der preisgekrönten deutschen Dramedy-Serie "Oh Hell" (Warner) lässt die chaotische Mittzwanzigerin Helene (Mala Emde) kein Fettnäpfchen aus - wunderbar schräg und mitunter tieftraurig, mit Edin Hasanovic und der Österreicherin Salka Weber. (nobe)
Willow
Wie oben gesagt: Es war ein gutes Jahr für Lucasfilm. Die zu Disney gehörende Filmschmiede spendierte der zwergenhaft zaubernden Titelfigur aus Ron Howards unterschätztem Fantasyfilm „Willow“ (1988) eine Prequel-Serie, die sich vor der Konkurrenz bei HBO und Amazon nicht verstecken muss. (tem)
Shining Girls
Ein gruseliger Serienmörder treibt sein Unwesen - auf mehreren Zeitebenen. Elisabeth Moss begibt sich in dem fesselnden und anfangs verwirrenden Krimi bei AppleTV+ auf die Jagd nach ihm. (nobe)