Kultur/Medien

Belästigungscausa: Fellner und Scharf einigten sich auf Vergleich

Nach mehreren Jahren Rechtsstreit vor Gericht einigten sich Medienmanager Wolfgang Fellner und die ehemalige oe24.tv-Mitarbeiterin Raphaela Scharf auf einen Vergleich: Scharf erhält 65.000 Euro Schadenersatz. 

Die Moderatorin wirft Fellner vor, sie bei einem Fotoshooting im Mai 2019 am Po begrapscht zu haben. Der Herausgeber bestreitet dies. Nachdem Scharf die Vorwürfe im Unternehmen publik gemacht hatte, wurde sie entlassen. Scharf klagte auf Wiedereinstellung, Fellner auf Unterlassung. 

Die Unterlassungsklage wurde im Herbst vom Arbeits- und Sozialgericht Wien abgewiesen: Beide Seiten wurden als gleich glaubwürdig angesehen. Nach einer Verhandlung im Entlassungsverfahren am Montag einigten sich Fellner und Scharf auf einen Vergleich, wie Scharfs Anwalt Michael Rami einen Bericht des Standard bestätigt.

Zweite Verurteilung wegen übler Nachrede

Miteingeschlossen in den Vergleich ist auch ein Verfahren bei der Gleichbehandlungskommission, das Scharf gegen ihren ehemaligen Chef wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung angestrengt hatte. Dieses ist nun beendet. Medienrechtliche Verfahren zwischen Fellner bzw. seinen Medien und Scharf laufen jedoch weiter.

Vergangene Woche wurde Fellner zum zweiten Mal wegen übler Nachrede verurteilt. Er hatte die Vorwürfe von Scharf und einer weiteren ehemaligen Mitarbeiterin, Katia Wagner, als "frei erfunden" bezeichnet. Dieses Urteil ist mittlerweile rechtskräftig.