Drehstart zu "Corsage" mit Vicky Krieps als Kaiserin Elisabeth
Von Christoph Silber
Mit einem hochkarätigen Ensemble startet die österreichische Regisseurin Marie Kreutzer Anfang März die Dreharbeiten zu ihrem nächsten Spielfilm. "Corsage" setzt sich mit der "alten" Kaiserin Elisabeth und ihrem (Selbst-)Bild auseinander. Der Inhalt: Weihnachten 1877. Elisabeth, Kaiserin von Österreich, wird 40 Jahre alt. Es ist die durchschnittliche Lebenserwartung einer Frau im späten 19. Jahrhundert. Elisabeth ist also jetzt ganz offiziell eine alte Frau. Als Kaiserin hat sie ausschließlich repräsentative Pflichten und lebt eingesperrt im höfischen Ritual. Dominiert wird sie jedoch vom eigenen Bild. Gezeigt wird sie überall als schöne, anmutige Frau, ihre unnatürlich schmale Taille ist das Schönheitsideal dieser Zeit. Doch Elisabeth weiß, dass ihre Zeit abläuft. Doch was bleibt ihr dann noch, wenn man sie nicht mehr anbetet, sondern lediglich respektiert? Was ist ihre Daseinsberechtigung?
Für "Corsage" arbeitet Kreutzer, die auch das Drehbuch schrieb, erneut mit der Luxemburgerin Vicky Krieps ("Das Boot", "Der seidene Faden") zusammen, mit der sie bereits "Was hat uns bloß so ruiniert" (2016) umgesetzt hat und die die Rolle von Kaiserin Sisi übernimmt.
Weiters zu sehen sein werden Florian Teichtmeister als Kaiser Franz Joseph, Manuel Rubey in der Rolle Ludwigs II, König von Bayern und Katharina Lorenz als Marie Festetics. Die Bildgestaltung hat die vielfach (u. a. mit der ROMY) preisgekrönte Judith Kaufmann übernommen. Gedreht wird bis Juli in Wien, Niederösterreich und Luxemburg. "Corsage" ist eine Produktion der Film AG in Ko-Produktion mit Samsa Film (LUX), Komplizen Film (DE), Kazak Productions (FR).
"Corsage" ist die bereits dritte Produktion, die sich in den kommenden Wochen abseits des völligen "Sissi"-Kitsch mit Elisabeth von Österreich auseinandersetzt. Angekündigt sind Serien von Netflix ("The Empress") sowie von RTLnow/Satel Film Wien, die ebenfalls im Frühjahr gedreht werden.